FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag in einer Flut an Konjunkturdaten leicht nachgegeben. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1652 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen.

Auch zum Franken neigt der Euro zu Schwäche und nähert sich bei Kursen von 1,0615 Franken langsam der 1,06er Marke an. Wie die Commerzbank in einem technischen Devisenkommentar schreibt, hat das Euro/Franken-Paar zuletzt eine wichtige Unterstützung getestet. Sollte diese nicht halten, sei ein Abrutschen bis knapp über 1,05 möglich. Auch zum US-Dollar zeigt der Franken eine gewisse Stärke. Entsprechend kostet das Dollar/Franken-Paar aktuell 0,9110.

Trotz der leichten Verluste bewegt sich der Euro zum Dollar in der Nähe seines am Vortag erreichten einmonatigen Höchststandes. Auftrieb kam zuletzt durch Äusserungen aus der EZB. Notenbankpräsidentin Christine Lagarde war es am Donnerstag nach der Zinssitzung nicht gelungen, den Inflations- und Zinserwartungen an den Finanzmärkten entgegenzutreten. "Der Markt glaubt schlicht und ergreifend nicht an den sich deutlich abschwächenden Inflationstrend, welchen die EZB prognostiziert", erklärte Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen.

Neue Inflationsdaten fielen am Freitag deutlich höher aus als erwartet. Im Oktober kletterte die Teuerungsrate im Euroraum nach Angaben des Statistikamts Eurostat auf 4,1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2008. Die Markterwartungen wurden klar übertroffen. Zugleich ist die Eurozone im dritten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet. Getrieben wurde das Wachstum vor allem durch Frankreich und Italien, während das Wachstum in Deutschland und Spanien unterdurchschnittlich ausfiel.

In den USA stehen am Nachmittag einige Konjunkturdaten auf dem Programm. Erwartet wird etwa der von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsindikator PCE. Daneben werden Zahlen zur Konsumstimmung und ein regionaler Industrieindikator aus Chicago veröffentlicht.

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