Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt deuten die vorbörslichen Indikationen am Donnerstag eine etwas tiefere Eröffnung an. Allerdings dürfte dies vor allem dem Dividendenabgang beim Schwergewicht Novartis geschuldet sein, der das Bild etwas verzerrt. Vor dem Zinsentscheid der EZB am Nachmittag würden sich die Investoren auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, sind sich Marktteilnehmer einig. Die Vorgaben aus Übersee geben Händlern zufolge ebenfalls keine klare Richtung vor. In den USA hat die Wall Street zur Wochenmitte fester geschlossen. In Asien tendieren die Märkte uneinheitlich.

Bevor am Nachmittag die EZB ins Rampenlicht rückt, dürften zunächst die Aussagen vom Fed-Chef Jerome Powell und jüngste Spekulationen über den weiteren Kurs der Bank of Japan bewertet werden. Powell sagte vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses, dass der Leitzins seinen "Höhepunkt in diesem Straffungszyklus" erreicht habe, bekräftigte aber, dass das Fed noch nicht bereit sei, mit einer Zinssenkung zu beginnen. Derweil sorgte Junko Nakagawa, Vorstandsmitglied der BOJ, für Spekulationen, die BoJ könnte noch in diesem Monat die ihren ultralockeren Kurs beenden. Die jüngsten Exportdaten aus China wiederum sorgten kaum für Bewegung.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,62 Prozent auf 11'475,29 Punkten. Alle 20 SMI-Werte bis aus Lonza (+0,4%) werden tiefer gestellt.

Beim Schwergewicht Novartis liegt das vorbörsliche Minus bei 3,2 Prozent oder 2,92 Franken. Der Pharmakonzern schüttet aber eine Dividende von 3,30 Franken je Aktie aus, womit das Minus optischer Natur ist.

Während bei den Blue Chips auf Nachrichtenseite Ebbe herrscht, geht die Berichtssaison in der zweiten Reihe mit flottem Tempo weiter. Dabei zeichnet sich für den Reisedetailhändler Avolta (+2,1%) eine feste Eröffnung ab. Es sind die ersten Zahlen seit Übernahme des italienischen Autobahnraststätten-Spezialisten Autogrill durch Dufry. Dank des Zukaufs hat das Basler Unternehmen 2023 fast doppelt so viel umgesetzt.

Nach Zahlen fester notieren auch Bachem (+0,4%). Das Biochemie-Unternehmen hat 2023 zwar deutlich mehr umgesetzt, die Marge hat aber unter dem Aufbau der Kapazitäten gelitten. In den nächsten Jahren will die Firma deutlich wachsen.

Dagegen werden die Titel vom Metallverarbeiter SFS nach Zahlen um 2,5 Prozent tiefer gestellt. Die Gruppe hat 2023 zwar mehr eingenommen und verdient. Die Gewinnzahlen halten jedoch nicht ganz mit dem Umsatz Schritt.

hr/rw