Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürfte es am Donnerstag weiter nach unten gehen. Grund dafür sind negative Vorgaben von der Wall Street, wo die Kurse nach der wie erwartet ausgefallenen Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed nachgegeben hatten. Zudem trübten Gewinnmitnahmen nach enttäuschenden Ergebnissen im Technologiesektor die Marktstimmung zusätzlich ein. Hierzulande geht die Berichtsaison in eine weitere Runde. Zahlen vorgelegt haben unter anderem die Bluechip-Firmen ABB, Julius Bär und Roche. Dabei gibt es Licht und Schatten.

Das Fed hat am Mittwoch wie erwartet eine Zinspause eingelegt. Fed-Chef Jerome Powell sagte dabei allerdings, dass eine Zinssenkung bereits im März unwahrscheinlich sei und erteilte damit den (zu) hohen Erwartungen eine Absage. Es gelte allerdings abzuwarten, schränkte er noch etwas ein. Dennoch verschoben sich damit die Erwartungen für eine baldige Zinssenkung zeitlich nach hinten. Die Zinsen dürften damit länger auf dem hohen Niveau bleiben, heisst es. Zu erwarten sei eine erste Senkung nun wohl erst im zweiten Quartal, meinte ein Händler. Daher dürften sich die Marktteilnehmer weiterhin den US-Daten zuwenden. Das heisst, dass die Entwicklung am Arbeitsmarkt weiterhin grosse Beachtung finden wird. Gespannt wird in diesem Zusammenhang der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht erwartet.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI wird um 08.20 Uhr um 0,53 Prozent tiefer bei 11'273,59 Punkten gestellt. Im Januar, der am Mittwoch zu Ende gegangen ist, hat der Leitindex fast zwei Prozent gewonnen.

18 der 20 Blue-Chips werden tiefer indiziert. Einzig ABB (+2,2%) nach Zahlen und Lonza (+0,5%) dank Analystenkommentaren werden fester gestellt. Die Abschläge belaufen sich auf -0,4 Prozent (bei Swisscom) bis -1,2 Prozent (für GS Roche).

Im Fokus stehen die Papiere der Unternehmen, die Zahlen veröffentlicht haben. Dabei stechen ABB (+2,2%) positiv hervor. Der Technologiekonzern hat im vierten Quartal Betriebsgewinn und Marge gesteigert, zudem soll die Dividende weiter erhöht werden.

Auf der anderen Seite fallen Roche negativ auf (GS -1,2%). Der Pharmariese hat einen weiteren Dämpfer erlitten. Sowohl der operative Kerngewinn als auch der Kerngewinn liegen hinter den pessimistischsten Analystenschätzungen zurück, wie es am Markt heisst.

Die Aktien von Julius Bär werden um 1,4 Prozent höher indiziert. Bei dem Vermögensverwalter steht weniger der im Jahr 2023 halbierte Reingewinn im Fokus, als vielmehr der Rücktritt von CEO Philipp Rickenbacher nach dem Signa-Debakel. die Kredite an die Signa in Höhe von rund 600 Millionen wurden vollständige abgeschrieben.

Bei den SMIM-Werten werden ausserdem noch Comet (+2,4%) nach Zahlen höher erwartet.

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