Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Montag höher erwartet. Geschuldet ist dies laut Händlern vor allem Unternehmen aus dem Pharma- und Biotech-Bereich, die mit positiven Nachrichten überrascht haben. Dabei steht Idorsia im Fokus - das Unternehmen kann sein Schlafmittel Daridorexant in den USA auf den Markt bringen.

Die Märkte bewegten sich weiter im Spannungsfeld zwischen Coronapandemie sowie Zins- und Inflationssorgen, heisst es im Markt. Nach den US-Arbeitsmarktzahlen vom vergangenen Freitag hätten die Befürchtungen, die US-Notenbank werde der Teuerung möglicherweise deutlich stärker gegensteuern müssen als bisher gedacht, merklich zugenommen. Da nun aber die Bilanzsaison beginne, dürften diese Sorgen etwas in den Hintergrund rücken. Der hiesige Ergebnisreigen beginnt am Dienstag mit den Umsatzzahlen 2021 von Sika, im weiteren Verlauf der Woche folgen dann mit Geberit und Partners Group weitere Unternehmen aus dem SMI. Gegen Ende der Woche stehen zudem die Zahlen einiger US-Grossbanken auf dem Programm.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.20 Uhr 0,38 Prozent höher bei 12'847,20 Punkten. Praktisch alle SMI-Titel werden fester indiziert, einzig Swiss Life sind um 0,2 Prozent tiefer.

Im Fokus der Anleger stehen aber die im breiten Markt gehandelten Aktien von Idorsia (+19%). Das Biotechunternehmen hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die erhoffte Zulassung für das Schlafmittel Daridorexant erhalten. Es ist die erste Marktzulassung für Idorsia. Das Mittel, das in den USA unter dem Namen Quviviq vermarktet wird, gilt in Marktkreisen als potenzieller Blockbuster.

Ebenfalls dank positiven Nachrichten gesucht sind Roche (+0,9%). Der Pharmakonzern hat vom Schweizerischen Heilmittelinstitut (Swissmedic) die Zulassung für Tecentriq zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) erhalten.

Basilea (+3,6%) sind ebenfalls höher gestellt. Das Biotechunternehmen hat 2021 mit 148 Millionen Franken mehr Umsatz erzielt als im Jahr zuvor (127,6 Mio). Das geht aus den am Montag veröffentlichten, ungeprüften Zahlen des Unternehmens hervor. Damit liege das Ergebnis über der eigenen Prognose.

Ebenfalls höhere Kurse dürfte es bei Molecular Partners geben, heisst es am Markt. Das Biotech-Unternehmen, das mit Novartis (+0,6%) zusammenspannt, hat in der Phase-II-Studie mit dem Corona-Kandidaten Ensovibep die gesteckten Ziele erreicht. Ensovibep habe die Viruslast klar reduziert, teilten die beiden Konzerne am Montag mit.

Novartis erhält zudem Schützenhilfe von Citigroup. Die US-Bank hat die Abdeckung des Pharmariesen mit dem Rating "Buy" und dem Kursziel 95 Franken wieder aufgenommen.

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