Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt startet die neue Handelswoche mit einer moderaten Konsolidierung. Damit vertagt sich auch der Angriff auf das Vor-Corona-Hoch bei 11'270 Punkten. Grundsätzlich sei die Stimmung am Markt aber weiter gut, nur die Luft gerade etwas raus, meinte ein Händler. "Keine Kauf-, aber auch keine Verkaufsbereitschaft" laute das aktuelle Tagesmotto.

Die Mischung aus fortgesetzter ultralockerer Geldpolitik der US-Notenbank Fed, Fortschritten mit der laufenden US-Impfkampagne und sich erholenden Wirtschaftsdaten sorge dafür, dass Investoren weiter am Markt blieben. Kurzzeitige Überhitzungserscheinungen dürften dabei lediglich für kleinere Rücksetzer sorgen. Zudem sei diese Woche befrachtet mit Konjunktur- und ersten Unternehmensdaten, so dass eine gewisse Zurückhaltung zum Wochenstart nicht überrasche. In den USA stehen etwa Konsumentenpreise an, gefolgt von Export- und Importpreisen. Angesichts der aktuellen Inflationsdiskussion dürften diese Daten besondere Beachtung finden.

Der SMI gibt kurz vor 11 Uhr 0,28 Prozent nach auf 11'207,24 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,33 Prozent auf 1'816,93 und der breite SPI um 0,39 Prozent auf 14'273,40 Zähler. Im SLI stehen 25 Verlieren vier Gewinner gegenüber, AMS sind unverändert.

Die Verliererliste bei den Blue Chips wird von Adecco, Richemont, Straumann und UBS angeführt, die allesamt mehr als 1 Prozent verlieren. Bei Adecco hat sich JPMorgan in einer aktuellen Studie zurückhaltend über das weitere Kurspotenzial der Papiere geäussert.

Neben UBS geben bei den Finanztiteln auch die Aktien von Julius Bär (-0,3%), Zurich (-0,2%), Swiss Life (-0,2%) und CS (-0,1%) nach. Letztere hatten in der vergangenen Woche einen weiteren Verlust von 3,6 Prozent verbucht. Dagegen halten sich Swiss Re (+0,4%) gegen den Trend in der Gewinnzone. Noch stärker sind erneut Partners Group gefragt, die sich um 0,6 Prozent verteuern, nachdem sie mit einem Plus von 5,8 Prozent bereits in der Vorwoche Spitzenreiter unter den Blue Chips waren.

Mit Lonza (-0,8%), Temenos (-0,7%) oder auch SGS (-0,6%) werden weitere Papiere auf den Markt gegeben, die in der vergangenen Woche allesamt etwas besser abgeschnitten hatten als der Gesamtmarkt.

Als Bremsklötze erweisen sich derweil die drei Schwergewichte Nestlé (-0,4%), Roche (-0,2%) und Novartis (-0,1%). Damit können Roche nicht von den positiven Daten zum Corona-Cocktail profitieren, die der Konzern am Morgen vorgelegt hatte.

Zu den wenigen Gewinnern gehören neben den beiden Finanzvertretern noch die Aktien von Alcon (+0,9%) und LafargeHolcim (+0,3%). Zu letzteren hatte sich am Freitag nach Börsenschluss noch die DZ Bank geäussert. Die momentane Baukonjunktur dürfte es dem Zementzulieferer ermöglichen, die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten auf die Kunden abzuwälzen, hiess es dort. Zu rechnen sei mit einer höheren operativen Marge auch dank Kostensenkungsmassnahmen.

In den hinteren Reihen fallen Cosmo (+4,4%) nach einer wichtigen FDA-Zulassung auf. Auch Bossard (+2,3%) ziehen nach starken Quartalszahlen an.

Dem stehen Verluste von 1,9 Prozent bei Burkhalter und von 1,5 Prozent bei Hochdorf gegenüber. Beide Unternehmen hatten am Morgen ihre Jahreszahlen 2020 vorgelegt.

Für Gesprächsstoff sorgt zudem der schwedische Pharmazulieferer PolyPeptide, der sich an der Schweizer Börse kotieren lassen will. Hier verweisen Händler auf Bachem (-1,8%), die damit Konkurrenz bekommen dürften.

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