Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit wenig veränderten Kursen eröffnet, wobei anfängliche leichte Abgaben schnell wettgemacht wurden. Gemäss Händlern lasteten die neuesten Daten zum chinesischen Aussenhandel anfänglich etwas auf der Stimmung. So ist der Aussenhandelsmotor des Riesenlandes im Juli etwas ins Stottern geraten. Nach zuletzt starken Daten gingen die Zuwächse jedenfalls sowohl bei den Aus- als auch Einfuhren zurück und blieben auch hinter den Erwartungen von Experten zurück.

Nachdem der SMI bereits am Vortag leicht im Minus geschlossen hatte, fehlt es auch am heutigen Handelstag an Impulsen für einen weiteren Anstieg. Davor hatte das wichtigste Schweizer Börsenbarometer allerdings neun Sitzungen in Folge im Plus abgeschlossen. Grundsätzlich sei das Niveau an den Aktienmärkten weiter sehr hoch, heisst es denn auch im Handel. Das mache sie für Enttäuschungen aber etwas verletzlich. Allerdings gebe es weiterhin kaum Alternativen zu Dividendenpapieren, so dass auf tieferen Niveaus immer schnell wieder Käufer da seien.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr praktisch unverändert bei 9'155,39 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewinnt 0,05% auf 1'465,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,03% auf 10'428,66 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 19 im Plus, zehn im Minus und einer (Richemont) unverändert.

Im Bereich der Blue Chips sind die Nachrichten wie schon am Vortag eher dünn gesät. Eine Ausnahme bildet der Pharmakonzern Vifor (+2,7%), dessen Aktie zu den Top-30-Werten (SLI) hierzulande gehört. Der vom Galenica-Konzern erst vor wenigen Monaten abgespaltene Pharmateil hat erstmals Halbjahreszahlen veröffentlicht und dabei positiv überrascht. Vor allem hat Vifor bereits die Latte für das Gesamtjahr 2017 höher gelegt. Sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA strebt Vifor nun ein Plus von mehr als 10% an, nachdem es zuvor auf ein Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich abgezielt hatte.

Vifor ist mit dem aktuellen Plus auch klar grösster Gewinner bei den 30 Blue Chips. Abgesehen davon halten sich die Kursveränderungen bei den grossen Titel in relativ engen Grenzen. Einigermassen grosse Gewinne gibt es noch für einige zyklische Papiere wie Kühne+Nagel (+0,7%), ABB (+0,7%), Geberit (+0,3%) oder LafargeHolcim (+0,2%). Auch die gewöhnlich volatilen Papiere des Backwarenkonzerns Aryzta (+0,3) legen leicht überdurchschnittlich zu.

Die grössten Verluste gehen derweil an Dufry (-0,4%) und Julius Bär (-0,4%)). Bei letzteren dürfte eine Neueinschätzung von Morgan Stanley für einige Gewinnmitnahmen sorgen. So hat die US-Bank das Papier auf 'Equal Weight' zurückgestuft. Allerdings hat die Aktie des Vermögensverwalters in den letzten zwei Wochen (nach guten Halbjahreszahlen) insgesamt deutlich über 10% zugelegt. Ansonsten büssen nachrichtenlos Swatch, Lindt&Sprüngli, CS und Bâloise (alle -0,3%) etwas überdurchschnittlich an Terrain ein.

Wenig Bewegung ist auch in den grosskapitalisierten Nestlé (-0,1%), Novartis (-0,1%) und Roche (+0,1%) - auch zu ihnen gibt es keine fundamentalen News.

Etwas mehr Musik spielt im breiten Markt. Vor allem Swissquote (+13,3%) legen nach Halbjahres-Zahlen einen regelrechten Kurssprung hin. Von einem "ausgezeichneten" oder "überraschend guten" Ergebnis ist in ersten Kommentaren die Rede. Semesterzahlen gibt es auch von Galenica (+1,5%), BCGE (+0,1%) oder Oerlikon (-1,0%). Letztere hatten deutlich höher eröffnet, sind aber schon bald in den negativen Bereich gefallen. Die Zahlen als solche lagen leicht über den Schätzungen von Analysten.

Grössere Gewinn im breiten Markt gibt es ausserdem noch für KTM (+2,7%), Evolva (+2,2%) oder Bellevue (+1,7%), stärker unter Druck sind Addex (-3,8%), Züblin (-3,4%) oder Kardex (-1,6%).

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