Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Donnerstag im frühen Geschäft leicht nach. Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der geldpolitischen Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag verhalten sich die Marktteilnehmer laut Händlern vorsichtig. Eine Zinssenkung der EZB wird zwar noch nicht erwartet, wohl aber Hinweise darauf, wann es denn so weit sein könnte. Die EZB habe mehrfach betont, dass trotz der Schwäche der europäischen Wirtschaft noch keine Zinssenkung zu erwarten sei, kommentierte ein Analyst.

Für zusätzliche Impulse sorgen zudem Unternehmensergebnisse, die immer zahlreicher veröffentlicht werden, sowie eine Reihe von Konjunkturzahlen, die für die US-Geldpolitik wichtig sind. Heute Nachmittag werden unter anderem die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe und erste Wachstumsdaten für das Schlussquartal erwartet. Am Freitag stehen die Angaben zu den Privaten Einnahmen und Ausgaben mit dem PCE Deflator, dem vom Fed bevorzugten Inflationsmass, auf dem Programm. Diese sind für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed entscheidend. Das Fed wird seine Zinsbeschlüsse am kommenden Mittwoch veröffentlichen.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,26 Prozent schwächer bei 11'167,53 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI ermässigt sich um 0,06 Prozent auf 1775,12 Punkte und der breite SPI um 0,27 Prozent auf 14'550,06 Zähler. Im SLI geben 21 Titel nach und neun legen zu.

Im Fokus stehen Givaudan (+5,1%). Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat im vergangenen Jahr unter dem starken Franken und der getrübten Konsumentenstimmung gelitten, dabei aber im Schlussquartal wieder deutlich an Schwung gewonnen. Zudem sorgten Preiserhöhungen und Kostenmassnahmen für eine überraschend gute Profitabilität.

Gesucht sind zudem die zyklischen Kühne+Nagel, Sika, SIG und Schindler PS mit Gewinnen zwischen 0,7 und 0,3 Prozent.

Dagegen geben die Schwergewichte Nestlé (-0,8% auf 94,60 Fr.), Novartis (-0,7%) und Roche (-0,6%) nach. Nestlé notieren damit nun so tief wie seit 2020 nicht mehr.

Unter Angaben leiden zudem Julius Bär (-0,6%) und die Luxusgüterhersteller Richemont (-0,3%) und Swatch (-0,6%), die den Abwärtstrend seit der Zahlenvorlage fortsetzen.

Auf dem breiten Markt geben Emmi nach Zahlen um -3,5 Prozent nach. Der Milchverarbeiter hat vergangenes Jahr beim Umsatz zwar zugelegt, ist im Vergleich mit dem Vorjahr aber deutlich langsamer gewachsen und in der Region Europa gar geschrumpft. Damit habe Emmi bei Umsatz die Markterwartungen nicht erreicht, heisst es.

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