Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag höher eröffnet. Nach dem Taucher vom Vortag knüpft der SMI damit an die markante Erholungsbewegung vom Mittwoch an. Auch auf Wochensicht zeichnet sich somit ein klares Plus ab. Die Situation an den globalen Aktienmärkten bleibt wegen des Ukraine-Kriegs aber unverändert angespannt und die Volatilität entsprechend erhöht. Nebst den Kriegswirren machen sich die Marktteilnehmer insbesondere Sorgen wegen der steigendes Inflation. So ist die Teuerung in den USA gemessen an den Konsumentenpreisen auf mittlerweile beinahe 8 Prozent und in Deutschland wieder auf über 5 Prozent geklettert.

Auch die EZB hatte am Vortag dieses Thema in den Vordergrund geschoben. Trotz neuer Risiken für die Konjunktur steuert die Zentralbank deshalb auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zu, woran im Vorfeld von verschiedenen Seiten gezweifelt wurde. Das Risiko einer Rezession nehme aufgrund der steigenden Rohstoffpreise zu, heisst es entsprechend in einem Kommentar eines Finanzhauses. Es würden zwar bei tiefen Preisen immer wieder Aktien zugekauft, sobald jedoch die Möglichkeit einer weiteren militärischen Eskalation, einer Stagflation oder einer Unterbrechung der Versorgungskette wieder stärker ins Bewusstsein rücke, gehe es weiter abwärts. "Es ist klar, dass es wenig Konsens oder gar Sicherheit darüber gibt, in welche Richtung wir als nächstes steuern", umschrieb ein Händler die aktuelle Stimmungslage.

Der SMI gewinnt um 09.15 Uhr 0,51 Prozent auf 11'449,19 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,58 Prozent auf 1805,83 Punkte und der breite SPI 0,38 Prozent auf 14'547,80 Punkte. Bei den 30 SLI-Titeln überwiegen die Gewinner die Verlierer im Verhältnis 2:1.

An der Spitze sind derzeit verschiedene Finanzwerte wie Swiss Life (+2,9%), Swiss Re (+2,6%), Zurich (+2,2%) oder UBS (+2,1%) zu finden, in Gesellschaft von AMS Osram (+2,6%). Dahinter legen auch Julius Bär, Temenos und Credit Suisse allesamt um knapp 2 Prozent zu. Letztere hatten am Vortag nach der Publikation des Geschäftsberichts verbunden mit einem Update zum Russland-Exposure knapp 3 Prozent verloren.

Partners Group (+0,5%) fallen hingegen nach der Wiederaufnahme der Abdeckung durch die Deutsche Bank mit der Empfehlung "Buy" nicht weiter auf, ebenso wenig wie Alcon (+0,6%) nach einer Kaufempfehlung durch die Bank of America.

Die grössten Verluste zeigen derzeit Givaudan (-3,0%) und Sonova (-1,7%).

Im breiten Markt stechen nach Jahreszahlen U-Blox mit einem Plus von 17 Prozent und Mobilezone mit einem Anstieg um 8 Prozent heraus. Ebenfalls nach Zahlen klettern One Swiss Bank um über 9 Prozent in die Höhe und Mikron immerhin um 2,1 Prozent. Medacta (-4,0%) geben hingegen nach.

cf/uh