Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit etwas tieferen Notierungen in den regulären Handel gestartet. Nach dem kürzlich in letzter Minute abgehakten US-Schuldenstreit stehen an einem an Impulsen armen Handelstag wieder die Notenbanken im Fokus. Aktuell wird einer weiteren Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank im Juni oder Juli laut den Experten der Credit Suisse eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent beigemessen.

Beobachter rechnen allgemein aber mit einem eher ruhigen Handelstag mit wenig Liquidität. Der Markt werde erst einmal die richtungsweisenden Zentralbanksitzungen von EZB und Fed nächste Woche abwarten. Datenseitig stehen im Tagesverlauf Zahlen aus Europa im Blick. So werden etwa Umsatzzahlen aus dem Detailhandel der Eurozone bekanntgegeben.

Der SMI notiert um 09.11 Uhr um 0,08 Prozent tiefer auf 11'406,20 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,06 Prozent auf 1779,67 und der breite SPI 0,12 Prozent auf 14'999,23 Zähler. 20 der 30 SLI-Werte geben nach und 10 legen zu.

Kühne+Nagel notieren 0,7 Prozent tiefer und profitieren damit nicht von der baldigen Aufnahme in den SMI, die sich aus dem Verschwinden der Credit Suisse ergibt. Diese Indexanpassung war laut ZKB so erwartet worden. Der Logistikkonzern übernimmt zudem den südafrikanischen Mitbewerber Morgan Cargo zu einem ungenannten Preis.

Die Aktien der Credit Suisse - es ist ihre letzte Woche an der Schweizer Börse - werden 0,2 Prozent tiefer bezahlt. Die Papiere der Käuferin UBS verbilligen sich um 0,3 Prozent.

Am Ende der Rangliste stehen Technologiewerte wie Temenos (-1,4%), VAT (-1,3%) und Ams-Osram (-1,0%). Sie folgen der Nasdaq, die gegen Handelsende nach unten gegangen war. Gekauft werden dafür einige Gesundheitswerte wie Lonza (+0,8%), Straumann (+0,5%) und Novartis (+0,1%).

Bewegung gibt es auch am breiten Markt, wo etwa Idorsia um 15,5 Prozent anspringen. Das Biotechunternehmen braucht dringend neues Geld und versucht sich dieses nun zu beschaffen, ohne die Finanzmärkte anzapfen zu müssen. Die Allschwiler verhandeln über den Verkauf des Geschäfts und von Lizenzrechten in Asien-Pazifik.

Mit den BKW-Valoren geht es um 4,7 Prozent nach unten, nachdem die UBS ihr Votum in einem Schritt direkt von "Buy" auf "Sell" gesenkt hat. Die Aktien hätten in jüngster Zeit zu den besten Performern unter den Energieversorgern weltweit gehört, so die Begründung.

Meyer Burger gewinnen nach der Aufnahme in den SMIM-Index 1,4 Prozent, die PS von Lindt (+0,5%) rücken für die CS in den SLI nach.

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