Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Donnerstag im frühen Handel schwächer. Es fehlten die Impulse, heisst es am Markt. Die Vorgaben aus dem Ausland seien leicht negativ. Firmenergebnisse seien erst in wenigen Wochen mit Beginn der Bilanzsaison für das erste Halbjahr zu erwarten. Zudem trübten die Notenbanken die Stimmung ein. ein. Denn diese stellten auf der Tagung im portugiesischen Sintra weitere Zinserhöhungen in Aussicht, obwohl von der Konjunktur zunehmend Schwächezeichen ausgingen. Damit sei Zurückhaltung angesagt, meint ein Händler.

US-Notenbankchef Jerome Powell signalisierte in Sintra eine weitere Zinserhöhung und spielte zugleich die Rezessionsrisiken herunter. Daher bleiben Konjunkturdaten im Fokus der Marktteilnehmer. Auf dem Programm stehen heute unter anderem die Inflationszahlen aus Deutschland. Am Markt wird damit gerechnet, dass sich die Inflation im Juni wieder verstärkt hat. Zudem werden in den USA Daten vom Arbeits- und Immobilienmarkt sowie revidierte Angaben zum Wirtschaftswachstum veröffentlicht.

Der SMI notiert gegen 9.20 Uhr um 0,13 Prozent niedriger auf 11'169,19 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,15 Prozent auf 1749,31 und der breite SPI um 0,08 Prozent auf 14'716,81 Zähler. Im SLI geben 18 Aktien nach, neun sind fester und drei unverändert.

Der Markt sei lethargisch und ein klarer Trend sei kaum zu erkennen, sagt ein Händler. Bei den Technologie- und Wachstumswerten Logitech (0,6%) und Straumann (+0,5%) etwas fester. Dagegen werden AMS Osram (-0,9%), Temenos (0,3%), Lonza (-0,5%) und Sonova (-0,1%) zu tieferen Kursen gehandelt. Auch die zyklischen ABB (-0,4%), Sika (-0,6%) und SGS (-0,3%) geben nach.

Etwas höher notieren die Luxusgüterwerte Richemont (+0,3%) und Swatch (+0,6% auf 256,10 Fr.). Bei Swatch könnte Goldman Sachs etwas Unterstützung geben. Die US-Bank hat das Kursziel für Swatch zwar auf 350 von 360 Franken gesenkt, aber die Empfehlung "Buy" bestätigt.

Unverändert sind UBS (+0,1%). In den USA haben alle relevanten Banken, darunter auch die Schweizer Ableger von UBS und CS, den Stresstest des Fed bestanden.

Schwächer sind die Versicherungen Zurich (-0,4%) und Swiss Life (-0,3%). Der Lebensversicherer hat am Vortag wegen der Umstellung auf die neuen IFRS-Rechnungslegungsstandards nach unten revidierte Gewinnzahlen veröffentlicht. Dies belastet am Berichtstag auch Baloise (-3,7%).

Bei den drei Schwergewichten notieren die Pharmatitel Novartis (+0,1%) und Roche (+0,04%) etwas höher, während Nestlé (-0,3%) nachgeben.

Cosmo (+0,2%) können anfänglich Gewinne nicht halten. Dabei startet das Pharmaunternehmen ein neues Studienprogramm für seine Clascoterone-Lösung zur Bekämpfung von Haarausfall bei Männern.

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