Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Freitag im frühen Geschäft grossmehrheitlich fester. Der Markt folge der Wall Street nach oben, heisst es bei Händlern. Auch in Fernost zogen die Aktienbörsen massiv an. Damit setze sich der positive Trend vom späten Vortag fort und es komme auch hierzulande zu Deckungskäufen und Anschaffungen von Schnäppchenjägern. Auslöser ist die Hoffnung, dass das Ende des Zinserhöhungszyklus absehbar werden könnte, heisst es am Markt.

Die US-Inflationsdaten hatten gezeigt, dass die hohe Teuerung tendenziell leicht auf dem Rückzug ist. Dennoch dürfte das Fed den Leitzins im November weiter anheben. Doch im kommenden Jahr dürfte es dann bald einmal damit vorbei sein, meint ein Händler. Denn die Richtung der Inflation stimme inzwischen. Allerdings verlaufe der Pfad flacher als erhofft. Wie sich der Markt nun aber über den heutigen Tag entwickle, sei nicht ganz so klar. Denn für eine nachhaltige Erholung bräuchte es das Vertrauen der Investoren. "Und dies dürfte wohl noch etwas dauern", sagt ein Händler.

Der SMI steigt gegen 09.20 Uhr um 1,28 Prozent auf 10'358,36 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 1,44 Prozent auf 1554,17 und der breite SPI 1,27 Prozent auf 13'242,39 Punkte. Im SLI notieren 27 Titel höher und drei tiefer.

Im Fokus stehen die Anteile von Temenos, die um ein Fünftel tiefer gestellt sind. Der Softwarehersteller hat am Vorabend überraschend über einen Gewinneinbruch im dritten Quartal informiert und die Prognosen für das Gesamtjahr massiv gesenkt. Temenos reduzierte die Prognose von +10 Prozent-EBIT-Wachstum auf ein Minus von 25 Prozent. Jefferies hat daher das Kursziel auf 55 von 74 Franken zusammengestrichen. "Ein wahres Debakel", sagt ein Händler.

Deutlich im Plus stehen dagegen die Aktien von VAT (+5,0%), die am Vortag nach dem Quartalsupdate unter Druck standen und mit einem Minus von über 50 Prozent im bisherigen Jahresverlauf auch zu den schwächsten Werten im SLI zählen. Kühne + Nagel, Givaudan, Partners Group, Lonza, Schindler und Sika gewinnen zwischen 3,6 und 2,6 Prozent. Die ehemaligen Überflieger haben ebenfalls stark unter Gewinnmitnahmen gelitten.

Zu tieferen Kursen gehandelt sind Holcim (-0,9%). Goldman Sachs hat die Empfehlung für den Titel des Zementkonzerns auf "Sell" von "Buy" herabgestuft.

Ams Osram sinken um 0,1 Prozent.

Als Profiteure steigender Zinsen sind die Grossbanken UBS (+1,5%) und CS (+0,9%) gefragt. Ihnen dürften die am Nachmittag erwarteten Ergebnisse der US-Grossbanken JPMorgan, Morgan Stanley, Citigroup und Wells Fargo noch Impulse verleihen, hiesst es.

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