Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen verteidigen zum Start in den Dienstag die Gewinne vom Freitag und Montag. Unterstützung kommt vom Anleihemarkt. Dort steigen die Kurse deutlich, die Zinsen sinken entsprechend, nachdem dort am Montag das Geschäft wegen des Columbus Day geruht hatte. Die Marktteilnehmer am Anleihemarkt können also erst jetzt auf die Entwicklung in Israel wie auch neue Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank reagieren.

Der Dow-Jones-Index legt um 0,2 Prozent zu auf 33.678 Punkte, auch der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes legen in ähnlicher Größenordnung zu.

"Trotz der sich entwickelnden Situation im Nahen Osten konzentrieren sich die Anleger weiterhin auf die aktuellen Überlegungen der Fed zu den Zinssätzen und die Notwendigkeit, die Inflation einzudämmen", heißt es bei Interactive Investor.

Nachdem die Renditen bereits am Freitag als Reaktion auf einen nur moderaten Lohnanstieg im Rahmen des monatlichen US-Arbeitsmarktberichts gesunken waren, verstärken nun US-Notenbanker die Bewegung noch. Der stellvertretende Fed-Vorsitzende Philip Jefferson sagte, dass die Fed nach dem jüngsten Anstieg der Renditen auf 16-Jahres-Hochs "vorsichtig vorgehen" könne. Und für die Präsidentin der Fed-Filiale von Dallas, Lorie Logan bedeutet der Anstieg der langfristigen Zinssätze weniger Notwendigkeit für zusätzliche Erhöhungen.


   Zinserhöhungen später im Jahr weniger wahrscheinlich 

Dazu sind Anleihen nach längerer Zeit aber auch wieder als sicherer Hafen gesucht. Auslöser ist der Krieg in Israel nach dem Überfall durch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas. Im Zehnjahresbereich liegt die Rendite aktuell 11 Basispunkte niedriger als am Freitag bei 4,69 Prozent. Am Zinsterminmarkt sind die Wahrscheinlichkeiten für nicht weiter steigende Zinsen im November oder Dezember deutlich gestiegen auf 86 bzw. 72 Prozent.

Bis dahin gebe es aber noch jede Menge Wirtschaftsdaten und Fed-Kommentare zu verdauen, warnen Marktteilnehmer. Besonders wichtig dürften die Erzeuger- und Verbraucherpreisinflation für September werden, die am Mittwoch bzw. Donnerstag veröffentlicht werden. Davor haben am Berichtstag mit Raphael Bostic, Christopher Waller, Neel Kashkari, Mary Daly vier US-Notenbanker Auftritte, die für stärkere Impulse sorgen könnten.

Der Stimmung für Aktien und Anleihen zuträglich ist unterdessen, dass die Ölpreise nicht weiter steigen und damit die Inflation weiter anheizen. Sie waren am Vortag mit der Sorge einer Ausweitung der Eskalation in Israel um über 4 Prozent gestiegen und kommen nun leicht zurück.


   Pepsico-Zahlen kommen gut an 

Um 0,7 Prozent nach oben geht es kurz nach dem Start für Pepsico. Der Snack- und Getränkekonzern hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben.

Unity Software machen einen Satz um fast 4 Prozent. Der Videospielentwickler und Plattformbetreiber hat mitgeteilt, dass CEO John Riccitiello von seinem Amt zurücktritt - weniger als einen Monat nach einer Revolte von Spieleentwicklern gegen eine neue Gebührenregelung.

General Motors kommen um 0,6 zurück. Der Autokonzern wird nun auch in Kanada bestreikt, nachdem zum Ablauf der Vertragsfrist am Montag keine vorläufige Vereinbarung mit der Gewerkschaft Unifor erzielt worden war. Ford liegen 0,5 Prozent im Plus.

Immunic machen einen Satz um knapp 9 Prozent. Das Unternehmen hat positive Zwischenergebnisse einer Phase-2-Studie eines Mittels gegen progressive Multiple Sklerose vorgelegt.

Lexicon Pharmaceuticals hat für sein Herzpräparat Inpefa den Status eines bevorzugten Arzneimittels erhalten. Das Medikament war im Mai von der FDA zugelassen worden. Die Aktie steigt um 19 Prozent.


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INDEX                 zuletzt          +/- %        absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.667,84          +0,2%          63,19          +1,6% 
S&P-500              4.344,12          +0,2%           8,46         +13,1% 
Nasdaq-Comp.        13.507,17          +0,2%          22,93         +29,1% 
Nasdaq-100          15.068,75          +0,1%          21,59         +37,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite       Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,99           -8,9           5,08           56,7 
5 Jahre                  4,63          -12,5           4,76           63,4 
7 Jahre                  4,69          -11,9           4,81           72,0 
10 Jahre                 4,69          -11,6           4,80           80,6 
30 Jahre                 4,88           -9,5           4,97           90,8 
 
DEVISEN               zuletzt          +/- %   Di, 8:08 Uhr      Mo, 17:08   % YTD 
EUR/USD                1,0593          +0,3%         1,0564         1,0549   -1,0% 
EUR/JPY                157,85          +0,6%         157,20         156,70  +12,5% 
EUR/CHF                0,9600          +0,2%         0,9564         0,9567   -3,0% 
EUR/GBP                0,8648          +0,2%         0,8637         0,8634   -2,3% 
USD/JPY                149,00          +0,3%         148,84         148,55  +13,6% 
GBP/USD                1,2247          +0,1%         1,2230         1,2217   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,2964          +0,0%         7,2905         7,2972   +5,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.467,10          -0,6%      27.644,14      27.497,21  +65,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt    VT-Settlem.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               86,03          86,38          -0,4%          -0,35  +10,6% 
Brent/ICE               87,91          88,15          -0,3%          -0,24   +7,6% 
 
METALLE               zuletzt         Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.855,76       1.861,30          -0,3%          -5,55   +1,8% 
Silber (Spot)           21,80          21,93          -0,6%          -0,12   -9,0% 
Platin (Spot)          889,85         890,45          -0,1%          -0,60  -16,7% 
Kupfer-Future            3,61           3,65          -1,1%          -0,04   -5,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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October 10, 2023 09:43 ET (13:43 GMT)