ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit Abschlägen beendet. Belastet wurde das Sentiment von Konjunktursorgen. Zunehmend richten sich die Blicke der Anleger auch auf den Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstag. Erwartet wird, dass die SNB ihre Geldpolitik erneut straffen wird. Ökonomen rechnen mit einer Anhebung um 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent. Auch die Bank of England wird am gleichen Tag über ihren weiteren geldpolitischen Kurs entscheiden.

Der SMI verlor 0,8 Prozent auf 11.216 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und 1 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 20,86 (zuvor: 14,12) Millionen Aktien.

Zum Teil kräftige Verluste verbuchten konjunktursensible Aktien. Markteilnehmer verwiesen auf die massive Gewinnwarnung des deutschen Spezialchemiekonzern Lanxess aufgrund einer schwachen Nachfrage. Diese schürte in Europa Konjunkturängste und belastete das Sentiment an den Börsen. In der Schweiz traf es vor allem Sika, die im Gefolge 3,7 Prozent im Minus schlossen. Deutliche Abschläge verzeichneten auch Lonza (-3,2%) und Geberit (-2,8%).

Vergleichsweise gut hielten sich in dem schwachen Marktumfeld die Pharmariesen, die als eher defensive Anlage gelten. Die Aktien von Novartis und Roche gaben jeweils leicht um 0,2 Prozent nach. Die Papiere des dritten Schwergewichts, Nestle, büßten indessen 0,6 Prozent ein.

Die Aktie der UBS, die am Vortag noch deutliche Aufschläge verbuchen konnte, gab nun um 2,4 Prozent nach. Der Großbank drohen Medienberichten zufolge Hunderte von Millionen Dollar an Strafen wegen des Fehlverhaltens der Credit Suisse bei Archegos Capital. UBS hatte in der vergangenen Woche Credit Suisse formell übernommen. Als das Family Office Archegos im März 2021 zusammengebrochen war, hatte Credit Suisse den größten Handelsverlust in der Unternehmensgeschichte erlitten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 20, 2023 11:50 ET (15:50 GMT)