Lima (Reuters) - In Peru hat Präsidentin Dina Boluarte nach dem Tod von zwei Teenagern bei Protesten angekündigt, die Wahlen um zwei Jahre auf April 2024 vorziehen zu wollen.

Ein entsprechender Antrag solle in den kommenden Tagen beim Kongress eingereicht werden, sagte sie am Montag in einer Ansprache an die Nation. Am Sonntag seien ein 15- und ein 18-Jähriger bei Demonstrationen getötet worden, sagte die Bürgerbeauftragte des Landes, Eliana Revollar, dem Radiosender RPP. Todesursache seien möglicherweise Schusswunden. Bei der Demonstration für Neuwahlen in der Stadt Andahuaylas sei es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.

Seit Tagen forderten Demonstranten nach der Absetzung von Pedro Castillo als Präsident Wahlen. Castillo wurde vergangene Woche seines Amtes enthoben und in Polizeigewahrsam genommen. Ihm wird vorgeworfen, dass er das Parlament auflösen wollte, um einem Amtsenthebungsverfahrens zu entkommen. Vize-Präsidentin Boluarte wurde als neue Staatschefin vereidigt. Die Demonstranten - viele von ihnen Castillo-Anhänger - wollen ihr jedoch nicht die volle Amtszeit bis 2026 zugestehen.

(Bericht von Marco Aquino, geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)