Lima (Reuters) - Die Regierung in Peru hat angesichts anhaltender Ausschreitungen den Notstand für die kommenden 30 Tage erklärt.

Die vom Verteidigungsminister Alberto Otarola am Mittwoch angekündigte Maßnahme erlaubt es Soldaten, der Polizei bei der Wahrung der öffentlichen Sicherheit zu helfen. Landesweit waren Proteste in Gewalt umgeschlagen, die durch die Absetzung des linken Präsidenten Pedro Castillo durch das mehrheitlich konservative Parlament ausgelöst worden waren. Seit Tagen fordern Demonstranten Neuwahlen.

Castillo wurde vergangene Woche seines Amtes enthoben und in Polizeigewahrsam genommen. Ihm wird vorgeworfen, dass er das Parlament auflösen wollte, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen. Vize-Präsidentin Dina Boluarte wurde als neue Staatschefin vereidigt. Die Demonstranten - viele von ihnen Castillo-Anhänger - wollen ihr jedoch nicht die volle Amtszeit bis 2026 zugestehen. Boluarte hatte am Montag nach dem Tod von zwei Teenagern bei Protesten angekündigt, die Wahlen um zwei Jahre auf April 2024 vorziehen zu wollen.

(Bericht von Marco Aquino, geschrieben von Katharina Loesche und Hans Busemann; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)