GENF (dpa-AFX) - Die prekäre Arbeitssituation in Entwicklungs- und Schwellenländern wird einer Studie zufolge schlimmer und treibt mehr Menschen aus ihrer Heimat. Seit 2009 steige die Zahl derjenigen, die eine bessere Zukunft in anderen Ländern suchen, berichtete die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Donnerstag in Genf. In den Staaten Afrikas südlich der Sahara sei die Not am größten: 32 Prozent der Menschen wollten fort. In Lateinamerika und der Karibik seien es 30 Prozent, in Nordafrika 27 Prozent.

Die ILO hofft beim weltweiten Wirtschaftswachstum 2017 - nach einem Sechs-Jahres-Tief von 3,1 Prozent 2016 - auf eine leichte Besserung auf 3,4 Prozent. Das reiche aber nicht, um genügend Arbeitsplätze zu schaffen und die Qualität der Jobs zu verbessern, betonte ILO-Generaldirektor Guy Ryder. Die Arbeitslosigkeit steige weiter, vor allem durch das Bevölkerungswachstum. 201 Millionen Menschen dürften dieses Jahr weltweit arbeitslos sein, das entspreche einer Quote von 5,8 Prozent./oe/DP/stb