Neuhausen am Rheinfall (awp) - Der Verpackungshersteller SIG Group hat im ersten Quartal sowohl beim Wachstum als auch bei der Profitabilität nachgelassen. Im Vorjahr hatten insbesondere Akquisitionen den Umsatz nach oben getrieben. Für die zweite Hälfte wird allerdings eine deutliche Verbesserung erwartet, sodass der Ausblick bestätigt wurde.

So fiel der ausgewiesene Umsatz um 1,0 Prozent auf 721,5 Millionen Euro, teilte die SIG Group am Dienstag mit. Zu konstanten Wechselkursen war die Entwicklung stabil.

Die Profitabilität fiel deutlich geringer aus. Der bereinigte EBITDA sank um 11,3 Prozent auf 155,2 Millionen, die Marge lag bei 21,5 Prozent nach 24,0 Prozent im Vorjahr. Besonders negative Währungseffekte hätten hier belastet, erklärte SIG. Unter dem Strich blieb ein um 38,6 Prozent tieferer bereinigter Reingewinn von 39,7 Millionen Euro.

Das unbereinigte Nettoergebnis sackte insbesondere aufgrund des Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwands durch die Verlegung der Produktion nach China mit minus 7,1 Millionen sogar in den roten Bereich nach plus 23,0 Millionen im Vorjahr.

Mit den Zahlen hat die SIG Group die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) durch die Bank verfehlt.

Regionen entwickeln sich unterschiedlich

Der Blick auf die Entwicklung in den einzelnen Regionen ergibt ein gemischtes Bild. In Europa legte der währungsbereinigte Umsatz dank eines starken Volumenanstiegs bei aseptischen Kartonverpackungen um 5,8 Prozent auf 250,9 Millionen Euro zu. Auch Asien-Pazifik erzielte mit 185,5 Millionen 7,9 Prozent mehr. Besonders China legte nach den Auswirkungen eines Covid-Ausbruchs im Vorjahr wieder zu.

Derweil sank der währungsbereinigte Umsatz in Nord- und Südamerika um 10,5 Prozent auf 194,5 Millionen Euro. Hier war ein Volumenrückgang bei Bag-in-Box und Standbeuteln sowie eine rückläufige Nachfrage nach der Verpflegung ausser Haus der Grund. Diese Nachfrage sollte sich aber erholen, da Schnellrestaurants ihre Marketingaktivitäten verstärkten, so SIG.

In der Region Indien, Naher Osten und Afrika verzögerte die Unterbrechung der Schifffahrt im Roten Meer die Lieferungen an Kunden in Nordafrika. Indien verzeichnete indes ein starkes Wachstum bei aseptischen Kartonverpackungen. Insgesamt stand für die Region ein währungsbereinigtes Umsatzminus von 4,7 Prozent auf 90,6 Millionen Euro.

Besserung im zweiten Halbjahr

CEO Samuel Sigrist erwartet, dass sich das Volumenwachstum im Laufe des Jahres beschleunigen wird, die Profitabilität soll in der zweiten Jahreshälfte vom Umsatzwachstum profitieren. Die Expansion in neue Märkte schreite gut voran, mit starkem Wachstum in Indien und anderen aufstrebenden Märkten wie Lateinamerika. Im zweiten Quartal soll dann auch die Produktion für gekühlte Kartonverpackungen in China starten.

Die erst Ende Februar für das Gesamtjahr ausgegebenen Ziele bestätigte das Unternehmen. Entsprechend nimmt sich die SIG Group ein währungsbereinigtes Wachstum am unteren Ende der mittelfristig anvisierten Bandbreite von 4 bis 6 Prozent vor. Die EBITDA-Marge soll ebenfalls in der unteren Hälfte der Bandbreite von 25 bis 26 Prozent liegen.

dm/tv