FRANKFURT (Dow Jones)--Aurubis sind offenbar erneut Edelmetalle gestohlen worden. Der Kupferkonzern teilte mit, er habe bei der regelmäßigen Überprüfung des Metallbestands erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen festgestellt. Der Schaden werde das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022/23 belasten. Der MDAX-Konzern kassierte seine Prognose. Die Aktie gibt in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel rund 10 Prozent nach.

"Aufgrund dieser Indizien geht Aurubis jetzt davon aus, dass das Unternehmen Gegenstand weiterer - über die im Juni 2023 veröffentlichten Fälle hinausgehender - krimineller Handlungen geworden ist", teilte Aurubis mit. Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet worden.

Im Juni hatte der Hamburger Konzern schon einmal berichtet, offenbar Ziel von Edelmetall-Diebstählen geworden zu sein. Die Staatsanwaltschaft und Polizei Hamburg nahmen Ermittlungen gegen einzelne aktive und ehemalige Mitarbeiter von Aurubis beziehungsweise Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände tätig sind oder waren, auf.

Das Ausmaß des eingetretenen Schadens könne noch nicht sicher festgestellt werden, teilte der Konzern am Donnerstag weiter mit. Es könne "nicht ausgeschlossen werden" dass ein Schaden im niedrigen, dreistelligen Millionen Euro Bereich entstanden ist."

Da der Schaden das Jahresergebnis belaste, könne der Prognosekorridor für das laufende Geschäftsjahr nicht gehalten werden. Aurubis hat für 2022/23 bislang ein operatives Vorsteuerergebnis zwischen 450 und 550 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft haben Untersuchungen durch interne und externe Experten zur Aufarbeitung der Sachverhalte und im Hinblick auf die weitere Verbesserung des Sicherheitskonzepts eingeleitet.

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August 31, 2023 13:22 ET (17:22 GMT)