Das Kabinett des ägyptischen Premierministers Mostafa Madbouly steht vor einer lang erwarteten Umbildung, berichteten lokale Medien. Unter anderem sollen am Mittwoch neue Finanz- und Außenminister vereidigt werden.

Die neue Regierung steht vor Herausforderungen wie dem Gaza-Krieg an der Grenze, wirtschaftlichen Problemen und anhaltenden Stromausfällen, die die Ägypter frustriert haben und einige Fabriken zum Stillstand brachten.

Das Staatsfernsehen berichtete, dass Ahmed Kouchouk Finanzminister werden soll. Er steht vor der vielleicht größten Herausforderung, die strauchelnde Wirtschaft und die in den Himmel schießenden Schulden zu verwalten.

Im Außenministerium berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf den lokalen Sender ExtraNews, dass der ägyptische Botschafter bei der Europäischen Union, Badr Abdelatty, Sameh Shoukry ersetzen wird, der die diplomatischen Bemühungen des Landes um Verhandlungen zwischen der militanten palästinensischen Gruppe Hamas und Israel in ihrem fast neunmonatigen Krieg geleitet hat.

Karim Badawi wird zum Erdölminister und Mahmoud Esmat zum Elektrizitätsminister ernannt, berichtete Ägyptens ExtraNews.

Rania al-Mashat, die frühere Ministerin für internationale Zusammenarbeit, wird erneut zur Ministerin für Planung, wirtschaftliche Entwicklung und internationale Zusammenarbeit ernannt, so das Blatt.

Sherif Farouk, der Vorsitzende von Egypt Post, soll Medienberichten zufolge das Versorgungsministerium übernehmen.

Ägypten war schon oft der größte Weizenimporteur der Welt und Farouk soll diese Käufe sowie ein umfangreiches Programm zur Nahrungsmittelhilfe, das mehr als 60 Millionen Menschen ernährt, überwachen.

Minister haben in Ägypten nur eine begrenzte Entscheidungsbefugnis. Die eigentliche Macht liegt bei der Präsidentschaft, dem Militär und den Sicherheitsdiensten.

Da Ägypten in den letzten zwei Jahren versucht hat, einen chronischen Devisenmangel und eine hohe Inflation in den Griff zu bekommen, gab es Spekulationen, dass Madbouly selbst ersetzt werden könnte.

Präsident Abdel Fattah al-Sisi wies die neue Regierung an, sich auf die Senkung der Inflation und die Regulierung der Märkte zu konzentrieren sowie lokale und ausländische Investitionen anzuziehen und zu steigern.

Zu Beginn dieses Jahres unterzeichnete das Land ein Rekord-Investitionsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und internationale Finanzierungsvereinbarungen, darunter ein erweitertes Kreditprogramm mit dem IWF.