LONDON (awp international) - Der Londoner Aktienmarkt ist am Donnerstag bislang kaum vom Fleck gekommen. Der FTSE 100-Index notierte am späten Vormittag 0,05 Prozent schwächer bei 6357,13 Punkten. Der Leitindex steht damit immer noch leicht über seinem Schlussstand von 6338 Punkten am Tag vor der Bekanntgabe des Brexit-Votums.

Die Kursentwicklung im FTSE 100 sei allerdings trügerisch, schrieb die Postbank in einem aktuellen Kommentar. Es seien die Aktien von international operierenden Unternehmen und hier vor allem die Rohstoffwerte, die den FTSE 100 antrieben, lautet die Einschätzung der Experten. Dies ist auch an diesem Donnerstag der Fall. Unter den zehn besten Papieren waren allein sieben Rohstofftitel. Am stärksten gewannen Antofagasta dazu mit plus 3,59 Prozent. Aktien von Banken verbuchten dagegen hohe Verluste. Royal Bank of Scotland (RBS) sackten am "Footsie"-Ende um mehr als 5 Prozent ab.

Das wahre Gesicht Britanniens zeige nicht der Leitindex FTSE 100, sondern der FTSE 250, schreibt die Postbank. Dieser Index repräsentiere die stark auf den Binnenmarkt und den Handel innerhalb der EU ausgerichteten Unternehmen. Nach der Brexit-Entscheidung habe er weit stärker nachgegeben als der grosse Bruder FTSE 100. Der Verlust beläuft sich aktuell auf gut 8 Prozent. Nach Einschätzung der Postbank zeigt dies eindeutig, dass es zu früh ist, den Brexit als Thema für die Börsen abzuschreiben./ajx/stb