PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas wichtigsten Aktienmärkten haben nach der jüngsten Gewinnserie durchgeatmet. Negative Vorgaben von den Börsen in Japan und Festland-China sowie der immer noch auf hohem Niveau notierende Eurokurs hätten viele Investoren am Mittwoch zu moderaten Gewinnmitnahmen animiert, sagten Börsianer.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,25 Prozent auf 3612,78 Punkte nach. Der CAC 40 in Paris verlor 0,36 Prozent auf 5493,99 Zähler. Der Londoner FTSE 100 büßte 0,39 Prozent auf 7725,43 Punkte ein.

Aus Branchensicht führten in Europa Technologiewerte die Gewinnerliste mit einem Plus von 0,54 Prozent an. Dafür war größtenteils die Rally bei den Aktien von ASML verantwortlich. Sie stiegen um rund 5 Prozent auf 161,25 Euro und waren damit klarer Spitzenreiter im EuroStoxx. Zwischenzeitlich hatten sie bei 163,95 Euro ein Rekordhoch erreicht. Der niederländische Ausrüster der Halbleiterindustrie hatte die Anleger mit unerwartet guten Jahreszahlen und höheren Ausschüttungen begeistert. Die stärksten Verluste im europäischen Sektorvergleich verzeichneten Anteilscheine aus der Telekommunikationsbranche mit minus 0,80 Prozent.

Mit einem Kursgewinn von 0,36 Prozent reagierten die Nestle-Papiere auf den Verkauf ihres US-Süßwarengeschäfts. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern veräußert den Bereich für umgerechnet 2,29 Milliarden Euro an den italienischen Süßigkeitenhersteller Ferrero. Die Transaktion wird voraussichtlich gegen Ende des ersten Quartals 2018 nach den üblichen Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein.

Für Aufsehen sorgten geplante Milliardenübernahmen in Großbritannien: Der Wissenschaftsverlag und Konferenzveranstalter Informa will den Informations- und Medienkonzern UBM kaufen. Den Angaben zufolge bietet Informa insgesamt 972,5 Pence je UBM-Aktie. Die UBM-Anteilscheine sprangen um rund 12,5 Prozent auf 880,50 Pence nach oben. Informa-Papiere fielen um mehr als 5 Prozent.

Zudem hatte der Industriekonzern Melrose Industries ein offizielles Übernahmeangebot für den Komponentenhersteller GKN vorgelegt. Die Offerte bewertet GKN insgesamt mit rund 7,4 Milliarden britischen Pfund. Da über den geplanten Deal bereits seit Tagen spekuliert worden war, reagierten die Aktien von GKN mit einem Plus von gut 1 Prozent und Melrose mit einem Gewinn von 0,30 Prozent relativ verhalten./la/he