STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart

Euro-Zone: Wirtschaftsklima auf 17-Jahres-Hoch

Unternehmenszahlen bestimmen das Geschehen

- von Holger Scholze, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -

Der Geschäftsklimaindex für die Euro-Zone ist für das dritte Quartal um 8,8 auf 35,2 Punkte gestiegen. “Dies ist der höchste Wert seit Herbst 2000”, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest und fügte hinzu: “Das starke Wachstum dürfte sich damit im zweiten Halbjahr 2017 fortsetzen.”

Im Frühjahr war das Bruttoinlandsprodukt in der Währungsunion um 0,6 Prozent gewachsen. Die im vierteljährlichen Rhythmus befragten 340 Experten bewerten insbesondere die Lage besser als zuletzt. Aber auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate wurden optimistischer bewertet.

In den vier größten Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien verbesserten sich sowohl die Lage als auch die Erwartungen. Die gute Konjunktur geht aber vorerst nicht mit einem steigenden Preisdruck einher. Zumindest fielen die Inflationserwartungen der befragten Experten für dieses Jahr von 1,6 auf 1,5 Prozent.

Der Aktienmarkt wird heute allerdings durch zahlreiche Firmenbilanzen dominiert. Der DAX reagierte darauf bisher mit einem Abschlag von 0,2 Prozent auf 12.160 Punkte.

Zahlenflut der DAX-Werte

Bei Adidas (191,40 Euro / -0,2 Prozent) steigen Umsatz und Gewinn schneller als erwartet.

BMW (79,50 Euro / +0,8 Prozent) hat seinen Quartalsgewinn überraschend deutlich gesteigert.

Beiersdorf (90,02 Euro / -2,2 Prozent) konnte trotz eines Hackerangriffs einen Rekordgewinn einfahren. Die Anleger hatten sich aber offenbar noch mehr erwartet.

Continental (188,55 Euro / -0,5 Prozent) hat seine Umsatzprognose dank der florierenden Autozulieferung angehoben.

Die Deutsche Telekom (15,62 Euro / +0,5 Prozent) profitiert von einem starken US-Geschäft und hebt die eigene Prognose an.

Ein schwächeres Flüssigkristallgeschäft bremst den Betriebsgewinn von Merck (94,30 Euro / +1,5 Prozent).

ProSiebenSat.1 (33,50 Euro / -2,6 Prozent) präsentierte sowohl den Umsatz als auch den Gewinn über den Erwartungen der Analysten. Allerdings läuft es in der TV-Sparte nicht so gut.

Die Zahlen von Siemens (112,85 Euro / -2,8 Prozent) waren schwächer als von Analysten erwartet.

Daten aus dem MDAX

Der Autozulieferer Dürr (98,62 Euro / -5,7 Prozent) hat im zweiten Quartal überraschend weniger verdient.

Rheinmetall (85,14 Euro / -0,1 Prozent) hat nach kräftigen Zuwächsen im ersten Halbjahr die Latte für 2017 höher gelegt.

Der Arzneimittelhersteller Stada (65,65 Euro / -0,1 Prozent) hat dank eines deutlichen Wachstums im Bereich Generika Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal gesteigert.

Bei Nordex droht Stellenabbau

Beim Windturbinenbauer Nordex müssen Mitarbeiter in Deutschland um ihre Arbeitsplätze bangen. Der seit Februar amtierende Firmenchef Jose Luis Blanco wolle nach dem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr die Kosten senken, hieß es. Man sei mit Arbeitnehmervertretern bereits in Verhandlungen. Weltweit beschäftigt Nordex 5.200 Mitarbeiter, rund 3.500 davon in Deutschland. Der Aktienkurs sprang heute um 5,9 Prozent auf 12,32 Euro nach oben.

Börse Stuttgart TV

Die Deutsche Bank hat am vergangenen Donnerstag Zahlen vorgelegt. So richtig zufriedenstellend fällt das Zahlenwerk allerdings nicht aus, wenngleich der Gewinn gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden konnte. Weshalb das so ist und welche Baustellen die Deutsche Bank noch zu schließen hat, erläutert Prof. Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim bei Börse Stuttgart TV.

Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-videos/boerse-stuttgart-tv/?video=14324

Euwax Sentiment Index

Der Euwax-Sentiment-Index zeigte sich am frühen Nachmittag nahe der Nulllinie. Ein klarer Trend war beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX in dieser Phase also nicht erkennbar.

Trends im Handel

Knock-out-Calls auf Tesla wurden heute überwiegend verkauft.

Dafür setzen viele Anleger mit Knock-out-Calls auf steigende Kurse der Aktien von Beiersdorf und Siemens. Beide Werte hatten nach den heutigen Zahlen deutlich nachgegeben.

Call-Optionsscheine auf die Aktien von Tencent Holdings sind weiterhin gefragt. Händlern zufolge seien die Scheine von einem Börsenmagazin zum Kauf empfohlen worden.

Calls auf NetEase waren eher auf der Verkaufsseite zu finden.

Rege gehandelt wurden erneut auch Calls auf Alibaba, allerdings war hier heute kein eindeutiger Anlegertrend erkennbar.

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

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