FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Es sind weiter Scale-Unternehmen mit bekannten Geschäftsmodellen, die sich am besten entwickeln, Fintechs mit ihren innovativen Ideen tun sich schwer. Sehr viel Boden gut gemacht hat der Gewerbeimmobilieninvestor Publity.

18. Juni 2019. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Im Scale-Segment hat sich ein neuer Höhenflieger etabliert: Publity (WKN 697250) hat auf Zwölfmonatssicht mit einem Plus von beachtlichen 186 Prozent die beste Kursentwicklung hingelegt. Mit dem deutlichen Anstieg seit Herbst 2018 und einem weiteren Satz nach oben Ende Mai hat der Finanzinvestor für Gewerbeimmobilien die heftigen Kursverluste von 2018 wieder wettgemacht.

Damals hatten unter anderem eine Gewinnwarnung und der Ausfall der Dividende den Kurs abstürzen lassen. Mitte 2018 steuerte das Unternehmen dagegen und erhöhte das Kapital, Publity-Chef Thoma Olek kauften eigene Aktien im großen Stil auf. Aktuell kostet die Aktie 35,95 Euro, im Oktober 2018 waren es nur 10 Euro.

2G Energy-Kurs steigt und steigt

Auf Platz zwei der Top-Performer im Scale-Segment findet sich weiter der Anbieter von Blockheizkraftwerken 2G Energy (WKN A0HL8N) mit einem Kursplus von 88 Prozent seit Juni 2018, gefolgt von Nabaltec (WKN A0KPPR), einem Hersteller von flammhemmenden Füllstoffen, mit 61 Prozent. Weiterhin überzeugen auf den Plätzen vier und fünf der CAD/CAM-Spezialist Mensch- und Maschine (WKN 658080) und das Fondsemissionshaus Lloyd Fonds (WKN A12UP2).

Fintechs hinken weiter hinterher: Am heftigsten verloren haben auf Zwölfmonatssicht MyBucks und The Naga Group, doch auch andere Fintechs wie Finlab und die FintechGroup kommen auf ein deutliches Minus.

Der den gesamten Markt abbildende Scale-All-Share-Index musste in den vergangenen vier Wochen zwar einen Teil seiner Gewinne aus den ersten Monaten dieses Jahres wieder abgeben, kommt mit aktuell 1.083 Punkten aber immer noch auf ein Plus von 7,2 Prozent seit Jahresanfang. Beim Auswahlindex Scale 30 sieht es ähnlich aus, der notiert aktuell bei 1.058 Punkten.

Weitere Kursgewinne erwartet

Das Analyseunternehmen für Small- und Micro-Cap-Unternehmen First Berlin Equity Research traut der Publity-Aktie sogar noch mehr zu und rät weiter zum Einstieg, die Analysten haben das Kursziel deutlich von 30 auf 44 Euro erhöht. Positiv für Publity werten die Analysten unter anderem die vom Unternehmen prognostizierte Steigerung des IFRS-Konzernüberschusses 2019 durch die erfolgreiche Entwicklung im Asset Management und den eigenen Immobilienbestand.

Die Meinungen bei 2G Energy gehen mittlerweile auseinander. Nach Ansicht des Analysehauses SMC Research ist 2G Energy durch den Kursanstieg nun angemessen bewertet, das neue Urteil lautet daher "Hold" nach zuvor "Buy" bei einem leicht auf 38 Euro (aktuell 40,70 Euro) erhöhten Kursziel. Das Unternehmen kommt aber weiter gut weg: Die Analysten halten nach der Verdopplung der Marge im Startquartal jetzt das obere Ende der Management-Zielspannen für Umsatz und Ebit für erreichbar.

First Berlin nennt ebenfalls 38 Euro als Kursziel für 2G Energy, empfiehlt aber weiter den Kauf: Der Rekordauftragsbestand zum Ende des ersten Quartals spreche für weiteres Wachstum. 2G Energy produziert Blockheizkraftwerke zur dezentralen Energieversorgung mittels Kraft-Wärme-Kopplung.

von: Anna-Maria Borse, 18. Juni 2019, © Deutsche Börse AG

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