FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach den jüngsten Kursverlusten am Mittwoch einen Stabilisierungsversuch unternommen. Trotz weiter steigender Anleiherenditen und des wieder anziehenden Eurokurses schaffte der deutsche Leitindex eine Stunde nach dem Handelsstart ein Plus von 0,35 Prozent auf 13 244,12 Punkte. Die Anleger griffen wieder zu, nachdem der Dax vortags unter 13 200 Punkte gerutscht war - auf diesem Niveau hatte das Börsenbarometer bereits Mitte Januar mehrfach wieder Halt gefunden.

Mit Siemens und Infineon berichteten am Mittwoch gleich zwei Dax-Mitglieder über die jüngste Geschäftsentwicklung. Konjunkturseitig dürften am Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP Beachtung finden - sie haben Signalwirkung für den offiziellen monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Noch vor gut einer Woche hatte der Dax bei 13 596 Punkten ein Rekordhoch erreicht - seitdem ging es fast nur bergab. Für den Januar steuert Deutschlands wichtigster Aktienindex immerhin auf ein Plus von rund zweieinhalb Prozent zu, nachdem er 2017 mit einem Kursanstieg von über 12 Prozent die beste Bilanz seit vier Jahren hingelegt hatte. An der Wall Street hatten die Aktienkurse am Dienstag noch deutlich nachgegeben. Doch auch hier zeichnet sich aktuell eine Stabilisierung ab.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen erholte sich am Mittwochvormittag um 0,54 Prozent auf 26 849,87 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,61 Prozent auf 2654,75 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,25 Prozent auf 3615,89 Zähler hoch.

Beim Chiphersteller Infineon taten sich die Anleger mit der Interpretation der Geschäftszahlen schwer: Die Aktien verloren nach heftigen Kursschwankungen zuletzt 0,42 Prozent. Etliche Analysten betonten indes wie auch das Unternehmen selbst, dass die gesenkte Umsatzprognose lediglich der Euro-Stärke zum US-Dollar geschuldet sei, und sprachen von einer operativ guten Entwicklung.

Siemens schaffte ein Kursplus von 0,78 Prozent. Lob bekam der Technologiekonzern vor allem für die gute Auftragslage. Dass die Ergebnisse zum Auftakt des Geschäftsjahres unter einem schwachen Geschäft mit Gasturbinen und negativen Wechselkurseffekten bei der kurz vor dem Börsengang stehenden Medizintechnik-Sparte Healthineers gelitten hatten, blendeten die Investoren eher aus.

Mit Sartorius legte zudem ein TecDax-Unternehmen vorläufige Jahreszahlen vor. Der Pharma- und Laborausrüster erreichte demnach seine im Herbst gesenkten Ziele. Zudem setzen die Göttinger darauf, dass es in der wichtigen Sparte Bioprocess Solutions 2018 wieder besser läuft. Die Aktien zogen bis auf 94,00 Euro an, womit sie nur wenig unter ihrem Rekordhoch aus dem vergangenen Juli blieben - zuletzt verbuchten sie an der Indexspitze ein Plus von 4,17 Prozent auf 93,70 Euro./gl/das