FRANKFURT (awp international) - Vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmittag ohne klare Richtung präsentiert. Der Dax notierte zuletzt 0,16 Prozent höher bei 15 769,62 Punkten. Damit deutet sich für den deutschen Leitindex ein Wochengewinn von rund 1,5 Prozent an. Dagegen sank der MDax der mittelgrossen Werte am Freitag um 0,17 Prozent auf 35 665,32 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um rund 0,1 Prozent.

Neben den US-Jobdaten stehen weitere Unternehmenszahlen im Blickpunkt der Anleger, darunter jene der Dax-Konzerne Allianz , Vonovia und Covestro .

Die finale Zahlenvorlage von Covestro bewegte die Papiere des Kunststoffkonzerns nicht stark. Nach eher wechselhaftem Start pendelten die Aktien um ihr Vortagsniveau und notierten zuletzt 0,4 Prozent im Plus. Laut Händlern lagen die endgültigen Zahlen im Rahmen der zuvor bekannten Eckdaten. Der diesjährige Ausblick sei immer noch "nur vorsichtig optimistisch", urteilte der Baader-Bank-Analyst Markus Mayer.

Mit einem Kursplus von 3,3 Prozent milderten die Papiere der Allianz als Dax-Spitzenreiter eine bislang düstere Handelswoche. Ein verbesserter Ausblick des Versicherers auf das laufende Jahr und angekündigte Aktienrückkäufe liessen die Anleger wieder zugreifen. Am Montag hatte ein Kursrutsch wegen einer Warnung vor möglichen Belastungen im US-Vermögensverwaltungsgeschäft die Aktien noch auf ein Tief seit Anfang Februar gedrückt, von dem sie sich nun etwas erholten.

Bei Vonovia zeigten sich die Anleger nur wenig beeindruckt von einem aufgehellten Ausblick des Immobilienkonzerns. Der Kurs stieg um lediglich 0,3 Prozent. Dank Auslandszukäufen und höheren Mieteinnahmen laufen die Geschäfte für Deutschlands grösste Immobiliengesellschaft besser als erwartet. Deshalb erhöhte Vonovia sein Ergebnisziel (FFO) für das laufende Jahr. Analyst Jonathan Kownator von der Investmentbank Goldman Sachs sprach in einer ersten Reaktion von einem soliden Zahlenwerk.

Die Aktien von Hellofresh rutschten nach einem eingetrübten Profitabilitätsausblick des Kochboxenversenders ins Minus. Im frühen Handel fielen sie um bis zu 8,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit rund zweieinhalb Monaten. Dann aber relativierte sich dies etwas, zuletzt notierten sie 1,9 Prozent niedriger. Hellofresh setzt weiter voll auf die Wachstumskarte, nimmt dafür aber eine geringere Profitabiltät in Kauf. Nach einem starken zweiten Quartal erhöhte der Vorstand das Umsatzziel für das laufende Jahr, senkte aber jenes für die operative Marge.

Die Titel der RTL Group profitierten mit plus 6,4 Prozent von angehobenen Jahreszielen des Medienkonzerns und einer angekündigten Übernahme. Vor allem aufgrund eines starken Wachstums der TV-Werbeumsätze zog der Gesamterlös des ersten Halbjahres um 13,7 Prozent an. Das bereinigte Ergebnis lag gut 87 Prozent höher. RTL übernimmt die deutschen Magazingeschäfte und -marken des Hamburger Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr. Der Kaufpreis beträgt 230 Millionen Euro ohne Barmittel und Schulden./edh/eas

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---