FRANKFURT (awp international) - Nach dem trüben Wochenauftakt ist am deutschen Aktienmarkt am Dienstag mit einer behaupteten Eröffnungstendenz zu rechnen. Der XDax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,06 Prozent bei 11 217 Punkten. Am Vortag hatte der Dax um rund 0,6 Prozent nachgegeben. Dessen ungeachtet geht das Börsenbarometer nach vier starken Wochen auf dem höchsten Niveau seit Anfang Dezember in die Berichtssaison. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich am Dienstag ein Anstieg um 0,3 Prozent an.

Neben der Bekanntgabe einiger Bilanzen deutscher Unternehmen richten sind die Blicke einmal mehr Richtung London: Hier stimmen die Abgeordneten am Abend darüber ab, wie es beim Brexit weitergehen soll. Der Countdown zum EU-Austritt der Briten am 29. März läuft unerbittlich.

Für etwas Verunsicherung sorgte im asiatischen Handel die Anklage des US-Justizministeriums gegen den chinesischen Telekomausrüster Huawei. Im Zentrum steht die Tätigkeit der Huawei-Tochter Skycom im Iran. In diesem Zusammenhang verlangen die USA auch offiziell die Auslieferung der in Kanada inhaftierten Finanzchefin des chinesischen Konzerns, Meng Wanzhou. Einige Börsianer fürchten einen negativen Einfluss auf die Lösung des Handelsstreits mit China.

Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von SAP im Anlegerfokus. Nachdem Europas grösster Softwarehersteller über seine jüngste Geschäftsentwicklung informiert hatte, verloren die Papiere vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag 1,1 Prozent. SAP enttäuschte die Anleger vor allem bei der Profitabilität im vierten Quartal. Die Konzernziele für 2019 seien auf den ersten Blick "ganz okay", kommentierte ein Händler am Morgen. Vor allem das Geschäft mit Mietsoftware aus dem Internet (Cloud) soll im laufenden Jahr kräftig wachsen.

Die Titel von Siemens Healthineers fielen vorbörslich auf Tradegate um rund 2 Prozent. Der Medizintechnikkonzern hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 keine grossen Sprünge verzeichnet. Das operative Ergebnis lag bereinigt nahezu auf Vorjahresniveau. Nach Steuern verdiente Siemens Healthineers dank niedrigerer Zinsen sowie einer geringeren Steuerquote elf Prozent mehr. Der Umsatz stieg um 3 Prozent. Den Ausblick für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr bekräftigte das Unternehmen.

Sartorius-Aktien verteuerten sich auf Tradegate um 4,7 Prozent. Der Pharma- und Laborausrüster hat seine Jahresziele für 2018 erreicht. Für das laufende Jahr peilt Sartorius ein Umsatzplus von etwa 7 bis 11 Prozent an. Die operative Ebitda-Marge soll auf etwas über 27 Prozent steigen./edh/jha/