FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte am Mittwoch zum Handelsstart seine Erholung fortsetzen und sich wieder in Richtung der 11 000-Punkte-Marke vorarbeiten. Die Verlängerung der Handelsgespräche zwischen den USA und China würden für weiteren Schub sorgen, hiess es am Markt. Beide Seiten hatten eigentlich nur zwei Tage verhandeln wollen, dann aber beschlossen, die Gespräche auszuweiten. "Offenbar kommen sich die Unterhändler näher", sagte ein Händler. Allerdings wird aktuell nicht mit einem "grossen Durchbruch" gerechnet.

Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Dax signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,90 Prozent auf 10 901 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird ebenfalls mit einem Plus von 0,9 Prozent erwartet.

Am Dienstag hatte bereits US-Präsident Donald Trump getwittert, dass die Verhandlungen "sehr gut" liefen. Zudem kommt Bewegung in den Handelsstreit der USA mit der Europäischen Union (EU). Ranghohe Vertreter beider Seiten kamen in Washington zusammen. Ziel ist ein gemeinsames Abkommen.

Wenig Nachrichten gibt es dagegen auf der Seite der Unternehmen. Südzucker könnten nach den von der Tochter CropEnergies vorgelegten endgültigen Quartalszahlen in den Blick rücken. Das Unternehmen aus der Ökostrom-Branche verdiente im dritten Geschäftsquartal wegen einer höheren Steuerbelastung weniger als ein Jahr zuvor. Allerdings hätten sich die Ethanolpreise wieder leicht verbessert, hiess es. Sie waren der Grund gewesen, warum Cropenergies zweimal die Prognose gesenkt hatte. Mitte Dezember hatte sich das Unternehmen bereits etwas zuversichtlicher für das Ende Februar auslaufende Geschäftsjahr gezeigt. Diese Prognose wurde nun bestätigt.

Ansonsten dürften Analystenkommentare die Aufmerksamkeit auf verschiedene Unternehmen lenken. So ist die US-Bank JPMorgan nun positiv für Scout24 gestimmt und hält das Chance-Risiko-Verhältnis auf dem aktuellen Kursniveau wieder für attraktiv. Die Sorgen rund um regulatorische Änderungen in Deutschland, vor allem die Einführung des Bestellerprinzips auch für den Hausverkauf, seien überzogen, hiess es. Vorbörslich ging es auf der Handelsplattform Tradegate bereits für die Aktie um rund 4 Prozent hoch.

Die britische Bank Barclays sieht 2019 bessere Chancen für Fraport und stufte die Aktie daher auf "Equal Weight" hoch. In einem Jahr, in dem jede Menge wirtschaftliche und politische Unsicherheit erwartet werde, seien Aktien aus dem Bereich Luftfahrt-Infrastruktur relativ "sichere Häfen", schrieb Analystin Rishika Savjani. Beim Flughafenbetreiber Fraport sieht sie zwar auch Negatives wie etwa den nachlassenden Flugverkehr, doch verweist sie ebenso auf Positives wie mehrjährige Tarifvereinbarungen oder auch die Refinanzierung.

Ado Properties wurde von Barclays in Erwartung weiteren Wachstums im neuen Jahr ebenfalls auf "Equal Weight" hochgestuft. Es gebe keinen Grund, seine positive Einschätzung des deutschen Immobilienmarkts aufzugeben, auch wenn dieser Sektor zu den am meisten bevorzugten der vergangenen Jahre gezählt habe, konstatierte Analyst Sander Bunck./ck/fba