Freiburg (awp) - Das Westschweizer Immobilienverwaltungs- und Detailhandelsunternehmen Villars hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz erzielt, das Ergebnis kam allerdings unter Druck. Die Aktionäre müssen erneut auf eine Dividende verzichten.

Der Betriebsertrag der Villars Holding stieg 2022 um 14 Prozent auf 78,6 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Der Reingewinn ging hingegen um 9,4 Prozent auf 1,50 Millionen Franken zurück.

Den Rückgang begründet Villars mit nach wie vor zu tiefen Einnahmen im Gastrobereich sowie höheren Rohstoff- und Personalkosten. Auch seien die Ergebnisse angesichts der 2021 vom Staat erhaltenen Covid-Gelder schlecht vergleichbar.

Wachstum in allen Bereichen

Der grösste Geschäftsbereich Restoshop, der Shops und Tankstellen an Schweizer Strassen und Autobahnen betreibt, steigerte den Umsatz um 11 Prozent auf 51,2 Millionen Franken. Nebst höheren Verkäufen in den Shops profitierte der Bereich von steigenden Treibstoffpreisen.

Das Gastgewerbe mit der Marke Pause-Café verdoppelte den Umsatz auf 9,5 Millionen Franken, nachdem der Gastrobereich im Jahr davor aufgrund der Corona-Massnahmen während mehrerer Monate geschlossen war. 2022 lag der Umsatz aber immer noch knapp ein Viertel unter dem Vorpandemieniveau, und Pause-Café schloss unter dem Strich mit einem Verlust von 0,98 Millionen ab.

Ein Umsatzwachstum von 11 Prozent auf 12,4 Millionen Franken erzielte der Bäckerei-Confiserie-Chocolatier Suard. Und die Mieteinnahmen der Immobilientochter Parvico rückten dank einer besseren Vermarktung der beiden Wohngebäude im Parc de la Fonderie in Freiburg um 45 Prozent auf 4,65 Millionen Franken vor.

Wegen der durchwachsenen Ergebnisse will Villars in ihrer Dividendenpolitik weiterhin Vorsicht walten lassen. Die Aktionäre müssen erneut auf eine Ausschüttung verzichten.

2023 Ergebnisanstieg erwartet

Derweil soll an der Generalversammlung vom 10. Mai der Verwaltungsrat erneuert werden: So würden Nicolas Rouge und Präsident Andreas Giesbrecht nach zwölf beziehungsweise elf Jahren in dem Gremium nicht mehr antreten. Neu sollen Valérie Stephan und Patrick Krauskopf (als neuer Präsident) gewählt werden.

Im laufenden Jahr will Villars die Ergebnisse verbessern, ohne jedoch das Vorpandemieniveau erreichen zu können, wie es in einem Ausblick heisst. Im ersten Quartal 2023 habe sich das Geschäft im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Und das Management geht davon aus, dass sich die Geschäftslage weiter normalisieren wird, etwa im Gastrobereich.

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