Zürich (awp) - Die auf US-Wohnimmobilien spezialisierte Varia US Properties hat im ersten Halbjahr 2023 trotz einer soliden operativen Entwicklung einen hohen Verlust eingefahren. Grund hierfür waren Bewertungskorrekturen.

Die Mieteinnahmen haben in den Monaten Januar bis Juni um 8,1 Prozent auf 67,0 Millionen US-Dollar zugenommen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Die durchschnittliche Wohnungsmiete pro Einheit sei dank Qualitätsverbesserungen auf 1192 von 1134 US-Dollar pro Monat gestiegen und die durchschnittliche Vermietungsquote gleichzeitig nur leicht gesunken (92,3%). Dies teilte das auf US-Mehrfamilienhäuser für mittlere bis untere Einkommen in der peripheren Lage von Grossagglomerationen fokussierte Unternehmen mit.

Unter dem Strich sorgten allerdings hohe Bewertungsverluste über 57 Millionen für einen Fehlbetrag von 46,9 Millionen nach einem Gewinn von 145,5 Millionen Dollar im Vorjahr. Verkäufe von acht Immobilien vermochten die Einbussen nicht zu kompensieren. Der Wert des Portfolios per 30. Juni sank auf rund 1,46 Milliarden Dollar verglichen mit 1,70 Milliarden per Ende des ersten Quartals.

Markt im Umbruch

Nach vielen Jahren mit einem boomenden Immobilienmarkt befinde sich der US-amerikanische Mehrfamilienhaus-Sektor in einem Umbruch, hiess es. Höhere Zinssätze, Inflation und Störungen auf dem Versicherungsmarkt würden die Kapitalisierungssätze nach oben treiben und die Bewertungen nach unten.

Infolgedessen werden die Bewertungen laut dem Management wahrscheinlich weiter sinken. Gleichzeitig erwartet die Gesellschaft weitere operative Fortschritte, konkret eine weitere Steigerung der Mieteinnahmen. Und die Dividendenzahlungen würden gemäss den Beschlüssen der letzten Generalversammlung erfolgen, hiess es.

Die Fundamentaldaten des Marktes seien nach wie vor solide, wurde ausserdem betont. Die US-Wirtschaft sei trotz der Warnungen vor einer bevorstehenden Rezession stark, und die Nachfrage nach Mietwohnungen sei hoch, da sich viele den Kauf eines Hauses im heutigen Zinsumfeld nicht leisten könnten, so das Communiqué.

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