Bern (awp) - Die Inlandbank Valiant wird im November in Muttenz BL die letzte neue Filiale im Rahmen ihrer Expansionsstrategie "vom Genfersee zum Bodensee" eröffnen. Nicht zuletzt das Wachstum bei den Hypothekarkrediten in den letzten Jahren zeige, dass die Wachstumsstrategie funktioniere, sagt Valiant-CEO Ewald Burgener im AWP-Interview.

Valiant habe in den neuen Geschäftsstellen, welche die Bank seit 2017 eröffnet hat, insgesamt 2,6 Milliarden Franken an neuen Ausleihungen verbucht. "Das entspricht rund 50 Prozent unseres gesamten Wachstums", sagte Burgener. Valiant wolle jede neue Geschäftsstelle in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren rentabel gestalten. "Die Erfahrungen, die wir mittlerweile gemacht haben, bestätigen uns das auch."

Nicht zuletzt zeigt sich der Valiant-CEO auch froh darüber, die Region Zürich erschlossen zu haben. "Ich bin überzeugt, dass das ein sehr wichtiger Markt auch für Valiant ist." Ganz abgeschlossen wird die Expansion im laufenden Jahr allerdings noch nicht: Noch suche man weitere Spezialistinnen und Spezialisten in den neuen Regionen, etwa Beratende für Unternehmenskunden, in der Anlageberatung oder in der Vorsorgeberatung. Die neuen Mitarbeitenden dürften nun bis Mitte 2024 rekrutiert werden.

Druck auf Zinsmarge

Die Turbulenzen um die Credit Suisse hätten auch für Valiant zu einigen Geldzuflüssen geführt, bestätigte Burgener. Angesichts des derzeitigen Umfelds, wo die Banken um Kundengelder kämpfen, seien diese aber nicht entscheidend. In dem für Valiant wichtigen Geschäft mit KMU-Kunden könnten Verschiebungen allerdings noch bevorstehen: Unternehmenskunden orientierten sich eher mittelfristig, sagte Burgener. "Viele sind zudem in langfristigen Finanzierungen gebunden und müssen somit die Verfälle von Hypotheken abwarten."

Dass das Zinsniveau nach den SNB-Leitzinserhöhungen wieder angestiegen ist, ist für den Valiant-Chef kein Grund zur Entspannung im Zinsengeschäft. Mit einer Zinsmarge von zuletzt leicht über 1 Prozent liege Valiant zwar über dem Branchendurchschnitt, allerdings habe die Bank "stets um jeden Basispunkt gekämpft". Das werde sie auch in einem steigenden Zinsumfeld machen, da der Wettbewerb unter den Banken hoch bleibe: "Ich bin überzeugt, dass das Zinsengeschäft und die Zinsmarge langfristig weiter unter Druck bleiben."

(Das ausführliche Interview ist im AWP Premium-Dienst nachzulesen.)

tp/tv