Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird am Mittwoch schwächer erwartet. Eine negative Kursreaktion der schwergewichteten Novartis-Aktien nach Zahlen sowie schwache Vorgaben von US-Technologiewerten dürften laut Händlern den Markt belasten. Die am Dienstagabend nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalsberichte der US-Technologiekonzerne Microsoft, AMD und Alphabet kamen bei den Anlegern nicht gut an. Angesichts der hohen Bewertungen vor allem im US-Technologiebereich könnten diese Berichte nun Anlass für Gewinnmitnahmen bieten, wird befürchtet.

Ansonsten dürften die Marktteilnehmer gespannt auf die Bekanntgabe der US-Zinsentscheidung heute Abend warten. Mit einer Zinsänderung wird zwar nicht gerechnet, wohl aber mit Hinweisen, wann die erste Zinssenkung erfolgen könnte. "Die Erwartungen sind diesbezüglich sehr hoch - und damit auch das Enttäuschungspotenzial", sagte ein Händler. Die Beschlüsse des Offenmarktausschusses (FOMC) des Fed werden um 20.00 Uhr (MEZ) erwartet.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI wird um 08.15 Uhr um 0,52 Prozent tiefer bei 11'383,78 Punkten gestellt. Alle 20 Blue-Chips werden tiefer indiziert. Die Abschläge belaufen sich - abgesehen von Novartis - auf -0,1 Prozent (bei Roche GS) bis -0,7 Prozent (bei Logitech). Der SMIM-Index, bei dem Novartis nicht enthalten sind, verliert vorbörslich lediglich 0,18 Prozent.

Die Aktien von Novartis werden vorbörslich um 2,1 Prozent tiefer gestellt. Der Pharmariese hat im Schlussquartal 2023 zwar nochmals kräftig zugelegt und will die Dividende erhöhen. Gewinn und Umsatz stiegen im Schlussquartal klar, doch lagen die Zahlen unter den Erwartungen der Analysten. Zudem hat Novartis die Mittelfristziele angepasst. Diese sollen nun bis 2028 und nicht nur bis 2027 gelten.

Der Genussschein von Roche (-0,1%) hält sich am Tag vor der Bilanzvorlage besser als Novartis. Auch ABB (-0,2%), deren Zahlen ebenfalls morgen Donnerstag erwartet werden, sind etwas leichter.

Bei den SMIM-Werten stechen vor allem die Technologietitel VAT, Comet, Inficon und Sensirion und U-Blox (alle-1,2%) sowie AMS Osram (-2,6%) hervor. Sie dürften unter den negativen Vorgaben aus den USA leiden, wie es heisst.

Fester sind Sandoz (+0,8%). Die ehemalige Novartis-Tochter lanciert per Anfang Februar das Biosimilar Tyruko zur Behandlung von Patienten mit schubförmiger remittierender Multipler Sklerose in Deutschland.

Fester gestellt sind auch Valiant (+0,6%). Die Regionalbank hat dank eines starken Zinsgeschäfts den Gewinn kräftig gesteigert und die Dividende erhöht.

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