FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag bis zum Mittag hauchdünne Verluste verzeichnet. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,0768 US-Dollar und damit nahezu so viel wie am Vorabend.

Auch der Franken setzt seine tendenzielle Schwäche der vergangenen Tage fort. So verharrt das Euro/Franken-Paar bei 0,9427 weiterhin oberhalb der 94-Rappen-Marke. Wie es in einem Kommentar der Valiant Bank heisst, hat speziell der Euro Anfang dieser Woche eine lange Talfahrt gegenüber dem Dollar bei einer charttechnischen Unterstützung vorerst beendet. "Eine leichte Gegenbewegung verhilft ihm auch gegenüber zahlreichen anderen Währungen zu Kursgewinnen." Zudem hätten die jüngsten wöchentlichen Sichteinlagen bei der SNB Spekulationen über mögliche Interventionen zur Schwächung des Frankens aufkommen lassen. Derweil geht der US-Dollar kaum verändert zu 0,8753 Franken um.

Entscheidende Impulse habe es im bisherigen Handelserlauf am Freitag keine gegeben. Inflationsdaten aus Deutschland bestätigten das bekannte Bild eines abnehmenden Preisauftriebs. Produktionszahlen aus der Industrie in Italien wurden am Markt allenfalls zur Kenntnis genommen.

Generell befindet sich der Euro seit Jahresanfang im Abwärtstrend. Ein Grund ist der deutliche Anstieg der Renditen am US-Anleihenmarkt, was wiederum die starke Entwicklung der Wirtschaft in den Vereinigten Staaten widerspiegelt. Vor diesem Hintergrund sind rasche und schnelle Zinssenkungen in der grössten Volkswirtschaft der Welt unwahrscheinlich geworden. Dies stützt den Dollar.

Am Nachmittag steht in den USA die jährliche Revision der monatlichen Inflationsdaten für die vergangenen fünf Jahre auf dem Programm. Vor einem Jahr hatten die Zahlen für grössere Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie einen stärkeren Preisauftrieb in der zweiten Jahreshälfte offenlegten als bis dato bekannt. Die Revision geht mit der Aktualisierung der statistischen Saisonbereinigung einher, die auch für kommende Inflationszahlen von Belang ist.

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