Insgesamt verfügt Vaisala über etwa 300 Produktfamilien mit fast 9000 Referenzen. Der Katalog ist gut gefüllt und ermöglicht es dem Unternehmen, viele Anwendungen abzudecken. Diese Diversifizierung zeigt sich auch geografisch: Die Einnahmen verteilen sich recht gleichmäßig auf Amerika (37%), Asien-Pazifik (31%) und Europa-Naher Osten (32%).

Vaisala ist bekannt für die Qualität seiner Technologien sowie sein Know-how und wird durch hohe Kundenzufriedenheit belohnt. Um technologisch immer auf dem neuesten Stand zu sein und einen so umfangreichen Katalog zu führen, investiert Vaisala kontinuierlich. So machte die Forschung und Entwicklung (F&E) im letzten Jahr 12% des Umsatzes aus. Diese Investitionen, die für das Wachstum unerlässlich sind, haben dennoch keine negativen Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung. Tatsächlich arbeitet Vaisala nach einem Asset-Light-Modell, was bedeutet, dass nur wenig Eigenkapital zur Finanzierung des Wachstums eingesetzt wird. Die CAPEX - für Capital Expenditure - sind sehr gering und überschreiten selten 10 Millionen Euro pro Jahr.

Vaisala stützt sich auch auf ein effizientes Vertriebsnetz. Es verfügt über mehrere Logistikzentren, in denen es seine Produkte direkt absetzt. Ein umfangreiches Netzwerk von Einzelhändlern und Distributoren ermöglicht es ihm, in größerem Maßstab zu agieren.

Diese Expertise zeigt sich im Wachstum: Die Zahlen sind solide. Der Umsatz hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Die Nettorendite liegt nahe bei 9%, ein ordentlicher Wert. Die Cash-Generierung, gemessen an den freien Cashflows, ist stark, wenn auch je nach Geschäftsjahr instabil. Vaisala schüttet eine steigende Dividende aus, die mit seinen Möglichkeiten im Einklang steht. Diese Faktoren rechtfertigten eine historisch hohe Bewertung, die sich an einem Gewinnmultiplikator von über dem 30-fachen ablesen lässt.

Allerdings hat der Kurs seit Dezember 2021 um 35% nachgegeben. Vaisala erreichte damals seine historischen Höchststände. Der allgemeine Rückgang im Jahr 2022, kombiniert mit einer Herabsetzung der Ziele insbesondere hinsichtlich des EBIT, hat die Aktie stark belastet. Das laufende Geschäftsjahr sollte wieder ein Wachstum zwischen 3% und 9% und eine Verbesserung des Betriebsergebnisses hervorbringen. Die Bewertung ist auf das 26-fache des Gewinns gefallen mit sinkender Tendenz für die folgenden Geschäftsjahre. Dennoch bleibt Vaisala eine qualitativ hochwertige Small Cap mit hervorragenden Fundamentaldaten. Enttäuschungen werden bei solchen Aktien teuer bezahlt. Doch wenn es Vaisala gelingt, sein historisches Wachstumstempo beizubehalten, sollte es eine glänzende Zukunft vor sich haben.