New York (Reuters) - In einem der größten Finanzskandale der vergangenen Jahre ist Sung Kook "Bill" Hwang schuldig gesprochen worden.

Ein Geschworenengericht in Manhattan verurteilte den Gründer von Archegos Capital Management wegen Betrugs und weiterer Anklagepunkte. Der Kollaps seiner 36 Milliarden Dollar schweren privaten Investmentfirma hatte 2021 eine Reihe von internationalen Investmentbanken in Mitleidenschaft gezogen. Am schwersten traf es damals die Credit Suisse, die 5,5 Milliarden Dollar verlor. Von dem Debakel erholte sich die Bank nie mehr richtig. Der Vertrauensschwund der Kunden ging so weit, dass das Institut 2023 von der größeren UBS geschluckt werden musste.

Archegos hatte sich mit Aktienwetten auf Pump verspekuliert. Die Staatsanwaltschaft warf Hwang vor, die Banken belogen zu haben, um an Milliarden von Dollar zu gelangen, mit denen er die Aktienkurse mehrerer börsennotierter Unternehmen künstlich in die Höhe trieb. Die Geschworenen befanden Hwang in zehn von elf Anklagepunkten für schuldig. Er hatte einen Freispruch gefordert. US-Bezirksrichter Alvin Hellerstein setzte die Urteilsverkündung für den 28. Oktober fest. Er bleibt auf Kaution frei. Hwang droht eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis für jeden der Anklagepunkte, für die er verurteilt wurde. Allerdings dürfte die Strafe deutlich milder ausfallen.

(Bericht von Jody Godoy; bearbeitet von Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)