Zürich (awp) - Die von der UBS übernommene Credit Suisse hat ihre Bücher im zweiten Quartal 2023 markant aufgeräumt. Die Folge davon ist ein Verlust von 9,3 Milliarden Franken.

Vor Steuern betrug das Minus 8,9 Milliarden, wie die UBS-Tochter am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt. Im Abschluss enthalten sind verschiedene mit der Übernahme durch die UBS verbundene Effekte. Dazu gehören Fair-Value-Anpassungen von 2204 Millionen, Wertberichtigungen für intern entwickelte Software von 1836 Millionen, Integrationskosten von 286 Millionen sowie ein übernahmebezogener Vergütungsaufwand von 240 Millionen.

Im zweiten Quartal wurden zudem weitere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 1,3 Milliarden gebildet.

Die Fair-Value-Anpassungen würden Änderungen bei den Ausstiegsstrategien und den Hauptmärkten, eine Angleichung an UBS-Richtlinien, Bilanz-Umklassifizierungen sowie bestimmte spezifische Beteiligungswertberichtigungen und Absichtsänderungen in Verbindung mit den Plänen und Absichten von UBS für die zugrunde liegenden Positionen oder Portfolios spiegeln, so die Mitteilung.

Auf bereinigter Basis beziffert die CS den Vorsteuerverlust für das zweite Quartal auf 2085 Millionen Franken. Der bereinigte Nettoertrag sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um 55 Prozent auf noch 1750 Millionen Franken. Der bereinigte Aufwand betrug 3700 Millionen Franken.

Vertrauen der Kunden zurückgekehrt

Mit der Übernahme durch die UBS ist das Vertrauen der Kunden in die CS wieder gewachsen. So verzeichneten die beiden Geschäftsbereiche Wealth Management und Swiss Bank der CS im zweiten Quartal Einlagenzuflüsse von 18 Milliarden US-Dollar. Diese positiven Trends hätten auch im Juli und August angehalten, schreibt die UBS in ihrer Mitteilung zum Quartalsabschluss.

Etwas anders sieht es bei den Vermögen aus. Hier setzen sich die Abflüsse im Wealth Management im zweiten Quartal fort, wenn auch im verlangsamten Ausmass. Im Juni seien sogar wieder Zuflüsse verzeichnet worden, so die UBS weiter. Insgesamt weist die CS in ihrem Zweitquartalsabschluss einen Netto-Neugeldabfluss von 39,3 Milliarden aus. Die verwalteten Vermögen betrugen zur Jahresmitte 1213 Milliarden Franken, nach 1250 Milliarden zum Ende des ersten Quartals.

gab/ra