BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn erhält für den Ausbau der Infrastruktur weitere elf Milliarden Euro vom Bund. Nun ist klar: Die Hälfte davon soll über eine Eigenkapitalerhöhung den Bahn-Infrastruktur-Unternehmen zufließen, die andere Hälfte soll über Zuschüsse ausgezahlt werden. Darauf haben sich Bahn und Bund geeinigt, wie beide Seiten am Freitag mitteilten. Die Summe hatte die Bundesregierung bereits im Klimapaket beschlossen. Wie genau sie verteilt werden soll, war bislang offen.

Die Mittel sollen bei der Infrastruktur für vier große Blöcke eingesetzt werden: Vier Milliarden Euro sind laut Einigung für die Robustheit des Netzes vorgesehen. Das beinhaltet unter anderem Investitionen in Stellwerke sowie Maßnahmen an überlasteten Schienenwegen. Ebenfalls vier Milliarden Euro sollen in die Digitalisierung der Schiene gesteckt werden. Die übrige Summe verteilt sich auf den Qualitätsausbau von Bahnhöfen sowie in sogenannte eigenwirtschaftliche Infrastrukturmaßnahmen.

Die Frage, wie genau das Geld der Bahn zufließen soll, ist umstritten. Dass nun ein Teil davon als Eigenkapital den Infrastruktur-Unternehmen zugeht, weckt bei Kritikern Befürchtungen, dass das mittelbar die Trassenpreise erhöhen könnte. Diese Befürchtungen seien mit der Einigung "mitnichten ausgeräumt", teilte das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE), in dem sich Wettbewerber der Bahn organisieren, am Freitag mit.

Das Argument: Ein gewisser Teil der Trassenpreise orientiert sich an der Höhe des eingesetzten Kapitals. Steigt dieses, gehen auch die Preise nach oben./maa/DP/fba