TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mehrheitlich mit Aufschlägen haben sich die ostasiatischen Aktienmärkte zu Beginn der neuen Handelswoche gezeigt. Die Börsen bewegten sich im Spannungsfeld zwischen den anhaltenden Verhandlungen um eine Erhöhung der US-Schuldenobergrenze, Spekulationen über den weiteren Zinspfad der US-Notenbank sowie den Beziehungen zwischen den USA und China, hieß es. Und hier scheint keine Entspannung in Sicht. Zwar hatte US-Präsident Joe Biden nach den jüngsten G7-Aussagen erklärt, er erwarte Tauwetter in den Beziehungen beider Länder. Doch hat China großen Unternehmen des Landes Käufe bei dem US-Speicherchiphersteller Micron Technology verboten und dies damit begründet, dass deren Produkte ein großes Risiko für die nationale Sicherheit darstellten.

Leichte Hoffnung machte die Ansetzung eines neuen Gesprächs am Montag zwischen US-Präsident Joe Biden und dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, um den Streit über die Schuldenobergrenze beizulegen und damit eine Zahlungsunfähigkeit der USA zu verhindern. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte erneut eindringlich davor gewarnt, dass die USA am 1. Juni nicht mehr in der Lage sein könnten, ihre Rechnungen pünktlich zu bezahlen, wenn der US-Kongress nicht die Schuldenobergrenze anhebt.

Zudem gab es Spekulationen über den weiteren Zinspfad der US-Notenbank. Fed-Chairman Jerome Powell bekommt Unterstützung für seine Idee, den nächsten Zinsschritt im Juni ausfallen zu lassen. Der Präsident der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, sagte dem Wall Street Journal, er könne sich vorstellen dafür zu votieren, die Zinssätze bei der nächsten Sitzung unverändert zu lassen, um den Experten mehr Zeit zu geben, die Auswirkungen der vergangenen Zinserhöhungen und die Inflationsaussichten zu bewerten. Der Markt war ursprünglich für dieses Jahre aber bereits von Zinssenkungen durch die Fed ausgegangen.

Am deutlichsten fiel das Plus in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,5 Prozent aufwärts ging. Teilnehmer sprachen von einer Erholung nach den jüngst kräftigen Verlusten. Vor allem die Technologiewerte legten nach den Abgaben der Vorwoche zu. Der Markt könnte die Talsohle erreicht haben und sich bald deutlich erholen, so die Analysten von Ping An Securities.


   PBoC-Entscheidung wie erwartet 

Der Schanghai-Composite verbesserte sich um 0,4 Prozent. Die People's Bank of China (PBoC) hat die sogenannte Loan Prime Rates (LPR) der Banken im Mai bereits den neunten Monat in Folge unverändert gelassen. Die Analysten von Goldman Sachs rechnen im Juni mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die PBoC. Allerdings seien umfangreiche geldpolitische Impulse unwahrscheinlich, da der Abbau von Risiken eine der obersten Prioritäten der Zentralbank bleibe, so die Ökonomen.

Der Nikkei-225 schloss auf dem höchsten Stand seit Juli 1990 und gewann 0,9 Prozent auf 31.087 Punkte. Damit konnten anfängliche Abgaben wieder aufgeholt werden. Die asiatischen Anleger schienen optimistisch zu sein, was die Verhandlungen über die Schuldenobergrenze in den USA und die wirtschaftliche Erholung Chinas angehe, sagte Priyanka Sachdeva, Marktanalystin bei Phillip Nova. Die Gewinne waren breit gestreut: Tokio Marine Holdings stiegen um 5,7 Prozent, Otsuka Holdings um 3,4 Prozent und Mitsubishi Heavy Industries um 3,2 Prozent. Deutlich schwächer als erwartet ausgefallene Daten zu den japanischen Maschinenbauaufträgen für März belasteten nicht.

Gegen den Trend ging es für den S&P/ASX-200 in Sydney um 0,2 Prozent nach unten. Bis auf die Sektoren Energie, Technologie und Gesundheit schlossen alle im Minus. Die Aktien von New Hope verbesserten sich um 0,8 Prozent. Das Kohlebergbau-Unternehmen hatte im Vergleich zum Vorquartal eine erhöhte Kohleproduktion und gestiegene Gewinne vermeldet.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.263,30        -0,2%      +3,2%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     31.086,82        +0,9%     +18,1%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.557,08        +0,8%     +14,3%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.296,47        +0,4%      +6,7%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     19.741,96        +1,5%      -1,6%      10:00 
Straits-Times (Sing.)   3.203,47        +0,0%      -1,5%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.419,51        -0,6%      -4,5%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Fr,09:33   % YTD 
EUR/USD                   1,0801        -0,1%     1,0808     1,0778   +0,9% 
EUR/JPY                   149,00        -0,1%     149,14     148,94   +6,2% 
EUR/GBP                   0,8694        +0,1%     0,8681     0,8688   -1,8% 
GBP/USD                   1,2423        -0,2%     1,2449     1,2405   +2,7% 
USD/JPY                   137,93        -0,0%     137,99     138,22   +5,2% 
USD/KRW                 1.319,11        -0,5%   1.325,21   1.328,35   +4,5% 
USD/CNY                   7,0254        +0,2%     7,0079     7,0304   +1,8% 
USD/CNH                   7,0377        +0,1%     7,0274     7,0415   +1,6% 
USD/HKD                   7,8193        -0,0%     7,8198     7,8105   +0,1% 
AUD/USD                   0,6634        -0,2%     0,6650     0,6647   -2,6% 
NZD/USD                   0,6270        -0,0%     0,6273     0,6259   -1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.835,14        +0,3%  26.759,41  26.907,25  +61,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  70,68        71,55      -1,2%      -0,87  -11,9% 
Brent/ICE                  74,70        75,47      -1,0%      -0,77  -10,8% 
GAS                               VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF                  29,45        30,18      -2,4%      -0,73  -61,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.975,04     1.977,90      -0,1%      -2,86   +8,3% 
Silber (Spot)              23,74        23,86      -0,5%      -0,11   -0,9% 
Platin (Spot)           1.065,98     1.069,48      -0,3%      -3,50   -0,2% 
Kupfer-Future               3,70         3,73      -1,0%      -0,04   -3,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 22, 2023 03:24 ET (07:24 GMT)