NEW YORK (Dow Jones)--Die Indizes an der Wall Street geben am Mittwoch zum Start deutlich nach. Der Dow-Jones-Index verliert 1,4 Prozent auf 31.716 Punkte, der S&P-500 fällt um 1,3 und der Nasdaq-Composite um 1 Prozent. Kaum schien die Pleite der US-Bank SVB zumindest für den Moment abgehakt - auch nach diversen Unterstützungsmaßnahmen der US-Notenbank für die Branche - kommt eine neue Hiobsbotschaft für den Sektor aus Europa. Laut einem Bloomberg-Interview hat der größte Anteilseigner der Credit Suisse (CS), die Saudi National Bank, ausgeschlossen, zusätzliches Geld in die Schweizer Bank zu pumpen.

Die Credit Suisse leidet schon seit längerem unter einem schleichenden Vertrauensverlust. Damit einher geht, dass Kundengelder aus der Bank abgezogen werden. Erst am Vortag gestand man erhebliche Schwächen bei der Finanzberichterstattung in den zurückliegenden zwei Jahren ein, für die unwirksame interne Kontrollen verantwortlich sind. Die Aktie stürzt um rund 30 Prozent ab. Der S&P-500-Subindex der Banken verliert knapp 4 Prozent. Unter den großen US-Bankenwerten fallen Goldman Sachs um 4,4 und JP Morgan um 3,7 Prozent. Die Aktien kleinerer Banken fallen zum Teil zweistellig.

Zunächst hatte es am Mittwoch nach einer Beruhigung nach dem SVB-Debakel ausgesehen, eher die Lage um die Credit Suisse eskalierte. Dies rückt umso mehr die Zinsentscheidung der US-Notenbank kommende Woche in den Blick. Nachdem lange fast sicher mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet wurde, liegt wegen der Probleme bei den Banken die Erwartung für unveränderte Zinsen bei fast 50 Prozent. Stärker stützen kann das den Markt im Moment aber noch nicht

In die Karten spielen könnten der US-Notenbank neue Preisdaten. Die Erzeugerpreisen sind im Februar um 0,1 Prozent gefallen sind, während Volkswirte mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Zugleich entsprach der Einzelhandelsumsatz exakt den Erwartungen, während das Konjunkturbarometer Empire State Index deutlich schlechter als gedacht ausgefallen ist.


   Dollar, Anleihen und Gold sehr fest 

Am Anleihemarkt brechen die Renditen regelrecht ein. Dazu tragen die sich ändernden Zinserwartungen bei, aber auch, dass Anleihen in der unsicheren Lage als sicherer Hafen gesucht sind. Die Zehnjahresrendite fällt um 23 Basispunkte auf 3,46 Prozent. Der Dollar legt mit der gestiegenen Unsicherheit ebenfalls zu, der Dollarindex gewinnt 1,1 Prozent. Dabei hilft aber auch die ausgeprägte Schwäche des Euro, zumal auch in der Eurozone die Renditen massiv sinken - und das am Tag vor der Zinsentscheidung der EZB. Auch Gold ist als sicherer Hafen gesucht.

Angesichts der Sorgen rund um die Banken und die potenziellen Folgen für die Wirtschaft geraten die Ölpreise massiv unter Druck. Sie fallen um bis zu 4,6 Prozent.

Eine Gewinnwarnung lässt die Aktie von Guess kräftig nachgeben um 11,4 Prozent. Der finanziell angeschlagene Großhändler Boxed wägt derweil zwischen einem Verkauf des Unternehmens oder einem Insolvenzantrag ab. Boxed sacken um 41 Prozent ab. Ein enttäuschender Ausblick drückt den Kurs des Technologieunternehmens Luna um 22 Prozent. Dagegen zeigt sich Smartsheet (+12,2%) nach einem starken vierten Quartal zuversichtlich, auch im ersten Quartal kräftig zu wachsen.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                31.716,32        -1,4%       -439,08          -4,3% 
S&P-500              3.866,43        -1,3%        -52,86          +0,7% 
Nasdaq-Comp.        11.316,33        -1,0%       -111,82          +8,1% 
Nasdaq-100          12.114,03        -0,7%        -85,75         +10,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,85        -40,0          4,25          -57,4 
5 Jahre                  3,56        -28,7          3,85          -44,1 
7 Jahre                  3,54        -26,1          3,80          -43,1 
10 Jahre                 3,46        -23,0          3,69          -42,2 
30 Jahre                 3,65        -15,2          3,81          -31,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:01 Uhr  Di, 17:56 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0542        -1,8%        1,0736         1,0713   -1,5% 
EUR/JPY                139,98        -2,8%        144,68         144,06   -0,3% 
EUR/CHF                0,9724        -0,9%        0,9819         0,9811   -1,8% 
EUR/GBP                0,8727        -1,2%        0,8833         0,8819   -1,4% 
USD/JPY                132,94        -1,0%        134,67         134,45   +1,4% 
GBP/USD                1,2078        -0,6%        1,2156         1,2148   -0,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,9119        +0,4%        6,8908         6,8839   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             25.091,78        +1,2%     24.859,29      25.939,79  +51,2% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,07        71,33         -4,6%          -3,26  -15,5% 
Brent/ICE               74,71        77,45         -3,5%          -2,74  -12,5% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               42,30        44,19         -4,3%          -1,89  -41,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.923,22     1.904,23         +1,0%         +18,99   +5,5% 
Silber (Spot)           22,16        21,69         +2,1%          +0,46   -7,6% 
Platin (Spot)          962,60       986,70         -2,4%         -24,10   -9,9% 
Kupfer-Future            3,93         4,01         -2,1%          -0,08   +3,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 15, 2023 09:55 ET (13:55 GMT)