NEW YORK (Dow Jones)--Der lethargische und impulslose Handel des Vortages dürfte an der Wall Street am Dienstag eine Neuauflage erleben. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen knapp behaupteten Handelsbeginn schließen. Während einige Marktteilnehmer noch immer auf eine Jahresendrally hoffen, ist für andere die Luft raus. Der marktbreite S&P-500 hat im November 8,5 Prozent und im laufenden Jahr bereits 18,5 Prozent zugelegt, so der Hinweis der Pessimisten. Selbst deutlich gesunkene Rentenrenditen hatten am Vortag keine nennenswerten Impulse für den Aktienmarkt geliefert. Die Spekulation, der Zinsgipfel der US-Notenbank könne erreicht sein, hatte die Benchmark-Renditen am Anleihemarkt auf Zweimonatstiefs gedrückt.

Die verbreitete These nach einem Ende der Zinserhöhungen in den USA steht vor einer wichtigen Überprüfung, denn am Donnerstag wird der von der Fed stark beäugte und zur Inflationsmessung herangezogene PCE-Deflator veröffentlicht. Im Vorfeld dieser Daten ist die Risikoneigung nicht sehr ausgeprägt. Zudem kommen erneut mahnende Stimmen aus China. Denn die chinesische Notenbank rief zu einer wirtschaftlichen Transformation auf, da das schuldengetriebene Wachstumsmodell in China an Effektivität verliere. "Wir brauchen leichte Verkäufe, um diese überkaufte Position zu beseitigen", sagt Marktstratege Jim Cramer. Er sei besorgt, dass die Dinge sehr lange Zeit sehr gut gelaufen seien. Neben dem Verbrauchervertrauen im frühen Handel äußern sich etliche US-Notenbankvertreter zu Wort - Daten und Fed-Äußerungen könnten für Bewegung sorgen.


   Wenig Erholungspotenzial für Dollar 

Der Dollarindex stagniert und verharrt damit auf seinen zuletzt erreichten Tiefs. Offensichtlich habe sich der Markt aktuell mehr auf den Dollar eingeschossen, urteilt die Commerzbank. Alles, was darauf hindeute, dass eine Rezession drohe und die Fed-Funds Rate bald wieder gesenkt werden könnten, scheine zum Anlass genommen zu werden, den Dollar schwächer zu handeln. Das heiße, dass die US-Konjunkturdaten eher Abwärtspotential für den Dollar bergen dürften, vor allem der PCE-Deflator am Donnerstag. Zuvor, also schon am Dienstagnachmittag, könnte der Dollar einen Schlag bekommen, sollte das Verbrauchervertrauen für November enttäuschen.

Am Rentenmarkt stabilisieren sich die Renditen nach ihrer neuerlichen Talfahrt des Vortages. Marktteilnehmer spekulieren über Zinssenkungen zur Jahresmitte 2024. Allerdings stelle ein Anstieg der Kerninflation für Rentenpapiere das größte Risiko mit dann steigenden Renditen 2024 dar, heißt es weiter.

Die Erdölpreise erholen sich von den Vortagesabgaben. Am Markt machen Spekulationen die Runde, das Kartell Opec könnte sich am Donnerstag doch auf weitere Förderbegrenzungen bzw. die Verlängerung bestehender durchringen.


   Zscaler mit steigenden Kosten unter Druck 

Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Zscaler unter Druck. Der Hersteller von Sicherheitssoftware hat zwar bessere Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Gleichzeitig deutete das Management allerdings an, dass man die Ausgaben erhöhen müsse, um die Grundlage für weiteres Wachstum zu stärken. Der Kurs büßt vorbörslich 4,9 Prozent ein.

Carlyle Group klettern um 5,9 Prozent, die Aktie steigt in den S&P-MidCap-400 auf und zwingt insbesondere Fondsgesellschaften, die Titel zu kaufen.

iRobot ziehen um 2,4 Prozent an, nachdem die Titel am Vortag um 17 Prozent eingebrochen waren. Die EU hatte die laufende Übernahme des Saugroboterherstellers durch Amazon mit Auflagen belegt und mit einem Verbot der Transaktion gedroht.

Acelyrin stürzen um 8,1 Prozent ab, bei der Erprobung eines Medikaments zur Behandlung von Psoriasis-Arthritis ist ein Programmierfehler aufgetreten. iBio sinken nach einer Aktienzusammenlegung um 6,9 Prozent.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,87         -0,2          4,87           45,1 
5 Jahre                  4,41         -0,2          4,41           40,8 
7 Jahre                  4,45         +2,2          4,43           48,3 
10 Jahre                 4,41         +2,0          4,39           53,0 
30 Jahre                 4,55         +1,3          4,54           57,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:23 Uhr  Mo, 19:00 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0950        -0,0%        1,0945         1,0932    +2,3% 
EUR/JPY                162,61        -0,1%        162,43         162,86   +15,9% 
EUR/CHF                0,9650        +0,0%        0,9638         0,9638    -2,5% 
EUR/GBP                0,8679        +0,0%        0,8674         0,8675    -1,9% 
USD/JPY                148,52        -0,1%        148,40         148,96   +13,3% 
GBP/USD                1,2614        -0,1%        1,2618         1,2602    +4,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,1647        +0,1%        7,1587         7,1645    +3,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             37.212,76        +0,3%     37.039,39      36.942,34  +124,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               75,61        74,86         +1,0%          +0,75    -1,5% 
Brent/ICE               80,72        79,98         +0,9%          +0,74    -1,1% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              42,505        44,25         -3,9%          -1,75   -50,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.014,96     2.014,04         +0,0%          +0,92   +10,5% 
Silber (Spot)           24,66        24,73         -0,3%          -0,07    +2,9% 
Platin (Spot)          929,73       922,45         +0,8%          +7,28   -13,0% 
Kupfer-Future            3,76         3,76         +0,1%          +0,00    -1,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/uxd

(END) Dow Jones Newswires

November 28, 2023 08:19 ET (13:19 GMT)