Auf ihrer jährlichen Pressekonferenz sagte die IG Metall, die ein Büro in der Nähe des Werks unterhält und nach eigenen Angaben in regelmäßigem Kontakt mit den Arbeitnehmern steht, dass eine wachsende Zahl von ihnen von längeren Arbeitszeiten und weniger Freizeit berichtet.

Die Arbeiter hätten auch zunehmend Angst, ihre Arbeitsbedingungen offen anzusprechen, weil sie Geheimhaltungsvereinbarungen unterzeichnet hätten, die sie zusammen mit ihren Arbeitsverträgen unterschreiben sollten, so die IG Metall.

Eine neue, auf der Karriere-Website von Tesla ausgeschriebene Stelle für einen "Security Intelligence Investigator", der in Zusammenarbeit mit den Rechts- und Personalabteilungen "Informationen vor Ort innerhalb und außerhalb der Tesla-Mauern sammeln soll, um das Unternehmen vor Bedrohungen zu schützen", verschärfte diese Bedenken noch.

"Die Mitarbeiter haben bei Tesla mit großem Enthusiasmus für das Projekt begonnen. Mit der Zeit stellen wir fest, dass dieser Enthusiasmus nachlässt", sagte Irene Schulz von der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen in einer Erklärung.

"Tesla tut nicht genug, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und lässt zu wenig Zeit für Freizeit, Familie und Erholung."

Tesla war für eine Stellungnahme nicht sofort erreichbar.

Tesla China hat außerdem einige Mitarbeiter aufgefordert, Vertraulichkeitsvereinbarungen zu unterzeichnen, wie zwei Quellen mit Kenntnis der Angelegenheit berichten. Reuters hat auf LinkedIn mehrere Personen mit dem Titel "Security Intelligence Investigator" gefunden, die für Tesla in Austin, San Francisco und Shanghai arbeiten.

Das Handelsblatt berichtete am Montag, dass Lokalpolitiker von der Mitte-Links-Partei SPD bis zur Mitte-Rechts-Partei CDU ihre Besorgnis über die Vorwürfe geäußert und Untersuchungen sowohl von Tesla als auch von der lokalen Regierung gefordert haben.

"Die brandenburgische Landesregierung muss den Arbeitsschutz durch strenge Kontrollen bei Tesla durchsetzen", sagte Christian Baeumler von der CDU dem Handelsblatt.

Die brandenburgische Landesregierung war für eine Stellungnahme nicht sofort erreichbar.