Konzernlagebericht

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Im Jahr 2021 setzte sich die globale wirtschaftliche Erholung fort, wobei der weltweite Kampf gegen die COVID-19-Pandemie weiterhin im Vordergrund stand. Nach der Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen in den meisten Ländern verzeichnete die weltweite Nachfrage wieder einen Anstieg und die wirt-schaftliche Lage verbesserte sich. Dennoch haben infektiösere Mutationen des Coronavirus die Unsicherheit über eine rasche Überwindung der Pandemie erhöht. Dabei ist insbesondere der Zugang zu Impfungen entscheidend, zudem ist das Thema Gesundheit gerade in Bezug auf neue Arbeitsweisen auch für Unternehmen immer wichtiger geworden.

Eine weitere Herausforderung stellten diverse Unterbrechun- gen von Lieferketten und Engpässe bei Rohstoffen und wich-tigen Gütern dar. Dies hatte im Vergleich zu anderen Sektoren allerdings nur geringfügige Auswirkungen auf die Telekommu-nikationsbranche.

Die Europäische Zentralbank ließ die Zinssätze für Hauptre- finanzierungsgeschäfte, die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 0,00 %, 0,25 % bzw. -0,50 %. Die US-Notenbank beschloss im November 2021, den Leitzins im Band von 0,00 % bis 0,25 % zu belassen und ihr Programm zum Ankauf von Anleihen aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Inflationsdrucks zu reduzieren.

Laut dem im Januar 2022 vom IWF veröffentlichten Wirt-schaftsausblick wird die Weltwirtschaft im Gesamtjahr 2021 voraussichtlich um 5,9 % und 2022 um 4,4 % wachsen. In der gleichen Veröffentlichung wurde das Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union auf 5,2 % im Jahr 2021 und 4,0 % im Jahr 2022 geschätzt, jeweils gemessen am realen BIP. 1)

Branchentrends und Wettbewerb

Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur und die Erweiterung von Internetzugängen mit dem Ziel, die digitale Kluft zu überbrücken und gleichzeitig neue Wachstumschancen zu nutzen, hatten für die meisten Telekommunikationsbetreiber auch im Berichtsjahr oberste Priorität. Der anhaltende Bedarf an Homeoffice und Fernunterricht sowie die beschleunigte Digitalisierung von Unternehmen sorgten weiterhin für eine hohe Nachfrage nach Produkten mit höherer Bandbreite in fast allen Märkten der A1 Telekom Austria Group. Auch das Solutions- und Connectivity-Geschäft im Jahr 2021 gewann weiter an Dynamik. Erfolgreiche 5G-Frequenzauktionen in Bulgarien, Kroatien und Slowenien sowie aus den Vorjahren in Österreich ermöglichten eine weitere Netzmodernisierung in diesen Märkten sowie die Einführung neuer Mobilfunkportfo-lios, die in der Regel mit einem Preisaufschlag verkauft werden.

Der jüngste Marktbericht der österreichischen Regulierungs-behörde, welche die Marktdaten bis zum zweiten Quartal 2021 erfasst, beschreibt die folgenden Trends im Durchschnitt aller Betreiber: 3)

  • ▸ Die gemessenen mittleren Download- und Upload- Geschwindigkeiten des Internetzugangs (in Mbit/s für alle Technologien) stiegen im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 27,1% beim Download und um 15,9 % beim Upload, was zum großen Teil auf die neue 5G-Technologie zurückzuführen ist. Der Anstieg der gemessenen Internet-geschwindigkeiten wurde sowohl in den Haupt- als auch in den Nebenverkehrszeiten verzeichnet.

    Entwicklung des realen BIP in den Märkten der A1 Telekom Austria Group (in %) 2)

    2020

    2021e

    2022e

    Österreich

    -6,2

    3,9

    4,5

    Bulgarien

    -4,2

    4,5

    4,4

    Kroatien

    -8,0

    6,3

    5,8

    Belarus

    -0,9

    2,1

    0,5

    Slowenien

    -4,2

    6,3

    4,6

    Serbien

    -1,0

    6,5

    4,5

    Nordmazedonien

    -4,5

    4,0

    4,2

  • ▸ Die Gesprächsminuten im Festnetz- und Mobilfunkmarkt für Endkund:innen gingen im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr zurück, da im Vergleichszeitraum ein starker Anstieg des Sprachverkehrs im Zusammenhang mit den COVID-19-Ausgangsbeschränkungen zu verzeichnen war.

  • ▸ Die Zahl der Festnetz-Breitband-Einzelanschlüsse stieg im zweiten Quartal 2021 um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahr, während die Zahl der Festnetz-Breitband-Bündelanschlüsse (Festnetz-Breitband plus ein anderes Festnetzprodukt)

    im selben Zeitraum um rund 2 % stieg. Die Gesamtzahl der Breitbandanschlüsse (Mobil- und Festnetz) stieg im Berichtszeitraum um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr (Q2 2020: 2,1% gegenüber Vorjahr). Diese Entwicklung wurde erneut von Smartphone-Tarifen und mobilen WLAN-Routern angetrieben.

  • 1) Quelle: IWF,https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2022/01/25/world-economic-outlook-update-january-2022, Seite 5.

  • 2) Quelle: IWF,https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2021/10/12/world-economic-outlook-october-2021, Seite 112-114; Auf Länderebene wurden die Daten von Oktober herangezogen, da diese im Jänner-Outlook noch nicht verfügbar sind.

  • 3)https://www.rtr.at/TKP/aktuelles/publikationen/publikationen/m/pm/RTR_Post_Monitor_Q2-2021.en.html

  • ▸ Das rasante Wachstum des Datenvolumens im Mobilfunkinsgesamt, das sich nach der Definition der Regulierungs-behörde aus reinen Mobil-Breitbandnutzern plus Smart-phone-Nutzern zusammensetzt, setzte sich auch im zweiten Quartal 2021 mit einem Plus von 22,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum fort. Auch das über Festnetz-Breitband übertragene Datenvolumen stieg um 24,7 %, wobei das Verhältnis von mobilen zu festnetzgebundenen Daten etwa 1:2 beträgt. Das durchschnittliche monatliche Datenvolumen pro Nutzer stieg im gleichen Zeitraum auf 176,5 GB für Festnetz-Breitband (Q2 2020: 144,4 GB) und 99,4 GB für mobile Datentarife (Q2 2020: 90,1GB).

  • ▸ In der jüngsten Veröffentlichung des "Digital Economy and Society Index (DESI) 2021" im November 2021 verbesserte Österreich seine Platzierung um drei Positionen und schnitt in der Kategorie Mobilfunkabdeckung sehr gut ab (> 50,0 % der besiedelten Fläche mit 5G abgedeckt), während die Netzabdeckung mit sehr hohen Kapazitäten im Festnetz mit 39,0 % unter dem EU-Durchschnitt von 59,0 % liegt, obwohl sie sich seit 2019 deutlich verbessert hat (14,0 %). 4)

  • ▸ Bei der Digitalisierung öffentlicher Dienste ist Österreich laut derselben DESI-Publikation im Jahr 2021 mit 81,0 % der Internetnutzer, die auf E-Government-Dienste zugreifen, einer der Spitzenreiter (im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 64,0 %).

In Bulgarien machten Anrufe über das Internet (einschließ-lich Videoanrufen) und die Teilnahme an sozialen Netzwerken bereits 63,4 % bzw. 60,0 % der Internetnutzung im Jahr 2021 aus, was einem Anstieg von 4,9 % bzw. 5,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 5)

Der Festnetz- und Mobilfunk-Breitbandverkehr in Kroatien stieg im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 21,7 % bzw. 26,6 %. Die Zahl der Breitbandanschlüsse stieg im glei-chen Zeitraum auf 5,7 Mio. bzw. 4,6 % im Jahresvergleich. 6)

In Serbien stieg das mobile Breitbanddatenvolumen im zweiten Quartal 2021 um 13,3 % im Vergleich zum Jahresende 2020, was im Durchschnitt einem Verbrauch von 250 MB pro Nutzer pro Tag oder 7,42 GB pro Nutzer pro Monat entspricht. Der Anteil der FTTx- Anschlüsse ("Fiber to the X" - Glasfaser bis zum Punkt X: Oberbegriff für Glasfasernetze bis zum Endkunden) stieg von 13,7 % Ende 2020 auf 16,5 % im zweiten Quartal 2021, während der Anteil der (beworbenen) Internetgeschwin-digkeiten über 100 Mbit/s im ersten Halbjahr 2021 von 27,0 % auf 32,4 % stieg. 7)

Regulierung

Die A1 Telekom Austria Group unterliegt in ihren Märkten unterschiedlichen Regulierungsrahmen. In Österreich ist sie für einzelne Produkt- bzw. Dienstleistungsmärkte als Anbieter mit erheblicher Marktmacht eingestuft und unterliegt daher entsprechenden regulatorischen Maßnahmen. Dazu gehören

Up- und Downloadvolumen in Österreich

Volumen in Petabyte

603

Q1

Q2

Q3

Q4

Q1

Q2

2020

2020

2020

2020

2021

2021

mobiles Breitband

Quelle: RTR

umfangreiche Netzzugangs- und Preisregulierungen. Auch die internationalen Tochtergesellschaften der A1 Telekom Austria Group sind in ihren jeweiligen nationalen Märkten weit-reichenden Regulierungsmaßnahmen ausgesetzt. Für jegliche Wirtschaftstätigkeit der Tochtergesellschaften in Ländern, die Teil der Europäischen Union sind (Österreich, Bulgarien, Kroatien, Slowenien) gilt insbesondere, dass Regulierungsent-scheidungen nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch auf europäischer Ebene getroffen werden, etwa um harmonisierte Bedingungen innerhalb der EU zu gewährleisten. Dies trifft ins-besondere für die auf EU-Ebene abgesteckten Regulierungs-vorgaben zu Roaming und Netzneutralität zu sowie auf die Harmonisierung der Mobilfunk- und Festnetzterminierungsent-gelte durch den EECC (European Electronic Communications Code), die für alle EU-Mitgliedstaaten gleichermaßen gelten.

  • 4)https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/policies/countries-digitisation-performance

  • 5)https://nsi.bg/sites/default/files/files/pressreleases/ICT_hh2021_en_WB3N3IL.pdf

    1314

    1368

    1073

    1130

    1052

    750

    784

    631

    628

    Festnetz-Breitband

  • 6)https://www.hakom.hr/UserDocsImages/2021/e-trziste/Croatian%20Quarterly%20electronic%20communications%20data,Q22021.eng. pdf?vel=443104

  • 7)https://www.ratel.rs/uploads/documents/empire_plugin/6128f1222713c.pdf

1312

744

Festnetz

Marktanalyse in Österreich. Den gesetzlichen Vorgaben des Marktanalysezyklus folgend hat die österreichische Regulierungsbehörde im März 2020 die sechste Runde der Marktanalyseverfahren eingeleitet. Sie hat sich dabei vorerst auf die beiden Vorleistungsmärkte für lokalen und zentralen Zugang sowie auf den noch bestehenden Markt für bestimmte "Standalone"-Geschäftstarife auf Ebene der Endkund:innen konzentriert. Im Frühjahr 2021 wurden hierzu die ersten wirtschaftlichen Gutachten der Amtssachverständigen von der Regulierungsbehörde veröffentlicht. Ein Gutachten sieht in Zu- kunft die Aufhebung der noch geltenden Regulierungsauflagen am Markt für Geschäftstarife auf Ebene der Endkund:innen vor. Das Gutachten zu den Vorleistungsmärkten für den zentra-len und lokalen (Breitband)Zugang beinhaltet eine zukünftige geographische Differenzierung in Österreich, wobei in vielen urbanen Gebieten eine Deregulierung bei Residential-Produk-ten auf Vorleistungsebene sowie eine Reduktion der Zugangs-formen (physische Entbündelung, Bitstream) angedacht ist. In beiden Märkten wird mit dem Abschluss der Verfahren im Laufe des Jahres 2022 gerechnet.

Das Marktanalyseverfahren zum Vorleistungsmarkt für den Zugang von hoher Qualität (Vorleistungsmarkt für Ethernet-dienste und unbeschaltete Glasfaserleitungen) wurde im April 2021 eingeleitet. In den folgenden Monaten wurden umfang-reiche Datenerhebungen durchgeführt. In diesem Markt wird das wirtschaftliche Gutachten der Behörde im Laufe des ersten Quartals 2022 erwartet.

Festnetzterminierung in der EU. Die Verfahren zur Festnetz-terminierung 8) wurden bis zu dem Datum ausgesetzt, ab demaufgrund des neuen europäischen Rechtsrahmens (EECC) die Festsetzung einer europaweit einheitlichen, niedrigen Fest-netzterminierungsrate erfolgt ist. Die Festlegung einer absolu-ten Obergrenze dieses neuen Terminierungsentgelts ist mit 21. Dezember 2020 von der Europäischen Kommission in einem eigenen Rechtsakt erfolgt. Damit ist eine deutliche Ab-senkung des Festnetzterminierungsentgelts für alle Betreiber in Europa auf einheitliche 0,07 EUR ct/min per 1. Januar 2022 verbunden, wobei dieser Wert in einer kurzen Übergangsphase 2021 mit einer zwischenzeitlichen Absenkung der aktuellen Festnetzterminierungsentgelte erreicht wird. Die Höhe des Entgelts für 2021 ist individuell für jeden Mitgliedsstaat fest-gelegt. Diese Regelung wird sich nachhaltig negativ auf die jeweiligen Erlöse auswirken, ergebnisseitig sollten die Auswir-kungen jedoch begrenzt sein. Nachdem die einheitlichen Preis-regelungen auf europäischer Ebene nun erfolgt waren, hat die Regulierungsbehörde das Marktanalyseverfahren zur Festnetz-terminierung fortgesetzt und bereits mit Anfang Oktober 2021 das wirtschaftliche Gutachten dazu publiziert. Letzteres sieht in Zukunft die Aufhebung der noch bestehenden Bescheidauf-lagen auf diesem Markt vor. Hier wird ein Abschluss des Ver-fahrens mit Ende des ersten Quartals 2022 erwartet.

Mobilkommunikationsmärkte

Die Mobilkommunikationsmärkte der A1 Telekom Austria Group unterliegen unterschiedlichen Regulierungssystemen. Auf-grund ihrer EU-Mitgliedschaft sind für Österreich, Bulgarien,

Roaming - Gleitpfadmodell der EU

Endkund:innen / Retail (in EUR) Datenroaming (pro MB)Juli 2014

0,20

30. April 2016 Inlandstarif + 0,05 1)Seit 15. Juni 2017

Inlandstarif

Ausgehende Gespräche (pro Minute) Eingehende Gespräche (pro Minute)

0,19

Inlandstarif + 0,05 1) gewichtete

Inlandstarif

0,05 durchschnittliche

MTR 1)

0

SMS (per SMS)

0,06

Inlandstarif + 0,02 1)

InlandstarifJuli

30. April

15. Juni

1. Jänner

1. Jänner

1. Jänner

1. JännerWholesale (in EUR)

2014

2016

2017

2018

2019

2020 2021

Datenroaming (pro MB)

0,05

0,05

0,0077

0,006

0,0045

0,0035 0,003

Gespräche (pro Minute)

0,05

0,05

0,032

0,032

0,032

0,032 0,032

SMS (per SMS)

0,02

0,02

0,01

0,01

0,01

0,01 0,01

1) Die Summe des Inlandstarifs und des Aufpreises, der für regulierte Roaminganrufe, regulierte Roaming-SMS sowie regulierte Roamingdatenservices verrechnet wurde, durfte nicht die Beträge von EUR 0,19 pro Minute, EUR 0,06 pro SMS sowie EUR 0,20 pro Megabyte übersteigen. Jeder Aufpreis, der für passive Roaminganrufe verrechnet wurde, durfte nicht den gewichteten Durchschnitt der mobilen Terminierungsraten der Union übersteigen.

8) Unter dem Begriff "Terminierungsentgelt" versteht man den Betrag, den ein Telekommunikationsanbieter bei der Netzzusammenschaltung für die Terminie-rung (Anrufzustellung, Gesprächsabschluss) eines Telefongesprächs in ein fremdes Netz bzw. für die Entgegennahme eines solchen aus einem fremden Netz zahlen muss.

Kroatien und Slowenien die Bestimmungen der EU bzw. des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ausschlaggebend. Dies betrifft im Wesentlichen Roamingtarife und Terminie-rungsentgelte zwischen den einzelnen Marktteilnehmern.

Roaming. In der Europäischen Union gilt seit 2016 die EU-Roaming-Verordnung in ihrer aktuellen Form. Die Vorgaben dieser EU-Verordnung wurden in allen Unternehmen der A1 Telekom Austria Group, welche in EU-Mitgliedsländern operieren, vollständig umgesetzt und haben sich nachhaltig negativ auf die Roamingerlöse ausgewirkt. Zusätzlich hat die COVID-19-Krise in den Jahren 2020 und 2021 zu einer dramatischen Reduktion der Erlöse aus Roaming geführt. Eine überarbeitete Roaming-Verordnung wird vermutlich die "Roam-Like-at-Home"-Regelung verlängern und die Whole- sale-Roamingtarife in den nächsten Jahren weiter senken.

bereits mit Anfang Oktober 2021 das wirtschaftliche Gutach-ten dazu publiziert. Letzteres sieht in Zukunft die Aufhebung der noch bestehenden Bescheidauflagen auf diesem Markt vor. Hier wird ein Abschluss des Verfahrens mit Ende des ersten Quartals 2022 erwartet.

Netzneutralität

In der Europäischen Union gilt bereits seit 2016 eine EU-Ver-ordnung über Netzneutralität. Anbieter von Internet-Zugangs-diensten müssen demnach den gesamten Datenverkehr gleich behandeln. Darüber hinaus können zusätzlich zu den Inter-net-Zugangsdiensten auch spezialisierte Dienste angeboten werden, die aber gewissen Einschränkungen unterliegen.

Die Märkte Belarus, Serbien und Nordmazedonien sind unter-schiedlich stark reguliert. Generell ist auch in südosteuropäi-schen Ländern eine schrittweise Annäherung an die Bestim-mungen des EU-Rechts festzustellen. So wurden etwa mit der Einführung eines regionalen Endkunden-Roamingabkommens für die westlichen Balkanländer die Roaming-Aufschläge mittlerweile abgeschafft. Dies betrifft innerhalb der A1 Telekom Austria Group sowohl Serbien als auch Nordmazedonien.

Mobilterminierung. Das Verfahren zur Mobilterminierung wurde - wie im Festnetzbereich - bis zu dem Datum ausgesetzt, ab dem aufgrund des neuen europäischen Rechtsrahmens (EECC) die Festsetzung einer europaweit einheitlichen, nied-rigen Mobilterminierungsrate erfolgt ist. Die Festlegung einer absoluten Obergrenze dieses neuen Terminierungsentgelts ist mit 21. Dezember 2020 von der Europäischen Kommission in einem eigenen Rechtsakt erfolgt. Damit ist eine deutliche Absenkung der Mobilterminierungsentgelte für alle Betreiber in Europa auf einheitliche 0,2 EUR ct/min per 1. Januar 2024 verbunden. Dieser Wert wird mit einem Gleitpfad erreicht, der ebenfalls in der EU-Verordnung festgelegt wurde und jährliche Absenkungsschritte vorsieht. Diese Regelung wird sich nach-haltig negativ auf die jeweiligen Erlöse auswirken, ergebnissei-tig sollten die Auswirkungen jedoch begrenzt sein. Nachdem die einheitlichen Preisregelungen auf europäischer Ebene nun erfolgt waren, hat die Regulierungsbehörde das Marktanalyse-verfahren in Österreich zur Mobilterminierung fortgesetzt und

Mobile Terminierungsraten

Umsetzung des neuen EU-Rechtsrahmens (EECC)

Der neue europäische Rechtsrahmen für (Tele-) Kommunika-tion EECC (European Electronic Communications Code) wurde bereits im Dezember 2018 endgültig erlassen und sollte von den einzelnen Mitgliedstaaten bis Ende 2020 in nationales Recht umgesetzt werden. Aufgrund der COVID-19-Krise verzö-gerte sich die Umsetzung des Rechtsrahmens in Österreich und vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten. In Österreich wurde 2021 nun ein neues völlig überarbeitetes Telekommunikationsgesetz beschlossen, das zum 1. November 2021 in Kraft trat (und nur wenige Übergangsbestimmungen enthält). Dieses neue Tele-kommunikationsgesetz basiert fast vollständig auf dem EECC.

Erläuterung zur Finanzberichterstattung

Die A1 Telekom Austria Group berichtet in sieben Geschäfts-segmenten: Österreich, Bulgarien, Kroatien, Belarus, Slowenien, Serbien und Nordmazedonien. Der Bereich "Holding & Sonstige, Eliminierungen" enthält im Wesentlichen Holdinggesellschaften, die Konzernfinanzierungsgesellschaft sowie A1 Digital, deren Geschäftsaktivitäten sich auf die

März 2019

Jänner 2020

April 2020

August 2020

Juli 2021

Jänner 2022

Österreich (EUR)

0,008049

0,008049

0,008049

0,008049

0,007

0,0055

Bulgarien (BGN)

0,014

0,014

0,014

0,014

0,007

0,0055

Kroatien (HRK)

0,047

0,045

0,045

0,045

0,006

0,0055

Belarus (BYN)

MTS:

MTS:

MTS:

MTS:

MTS:

MTS:

0,025/0,0125

0,025/0,0125

0,025/0,0125

0,025/0,0125

0,025/0,0125

0,025/0,0125

BeST:

BeST:

BeST:

BeST:

BeST:

BeST:

0,018/0,009

0,018/0,009

0,018/0,009

0,018/0,009

0,018/0,009

0,018/0,009

Slowenien (EUR)

0,0114

0,0114

0,0114

0,00882

0,007

0,0055

Republik Serbien (RSD)

1,43

1,43

1,43

1,43

1,43

1,43

0,63

0,63

0,63

0,63

0,63

Republik Nordmazedonien (MKD)

0,63

Kernmärkte der A1 Telekom Austria Group sowie Deutschland und die Schweiz fokussieren.

Alternative Performance Measures (APM) werden verwendet, um die operative Performance zu beschreiben. Die Kennzahl EBITDA wird ausgewiesen, um die operative Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche transparent darzustellen. Das EBITDA wird dabei als Jahresergebnis exklusive Finanzer-gebnis, Ertragsteuern, Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungen bzw. Wertaufholungen definiert.

Bei der Summierung gerundeter Beträge können durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen Rundungsdifferen-zen auftreten.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Auswirkungen der COVID-19 Pandemie

Das Jahr 2021 begann mit einer aus 2020 fortgeführten pandemischen Welle und harten Lockdown-Maßnahmen, die sich im ersten Quartal fortsetzten. In den Sommermonaten folgte wie bereits im Vorjahr eine Entspannung der Lage, die sogar zu einer weitgehenden Aufhebung einschränken der COVID-Maßnahmen führte. Im Dezember 2020 wurden staat-liche Impfkampagnen in den meisten Ländern, in denen das Unternehmen präsent ist, mit dem Ziel einer möglichst hohen Impfquote gestartet. Dieses Ziel konnte in den meisten Ländern nicht erreicht werden, was im vierten Quartal 2021 erneut zu einer pandemischen Welle führte. Je nach politischer Situation vor Ort kam es in den Ländern zu unterschiedlichen COVID-Maßnahmen und erneuten Lockdowns.

Kennzahlen

Veränderung

in Mio. EUR

2021

2020

in %

Umsatzerlöse gesamt

4.748,3

4.549,4

4,4

Erlöse aus Dienstleistungen

3.956,5

3.804,5

4,0

Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten

709,5

659,4

7,6

Sonstige betriebliche Erträge

82,4

85,5

-3,7

Mobilfunkerlöse

2.816,0

2.664,6

5,7

Erlöse aus Dienstleistungen

2.181,1

2.071,1

5,3

Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten

634,9

593,6

7,0

Festnetzerlöse

1.850,0

1.799,2

2,8

Erlöse aus Dienstleistungen

1.775,4

1.733,5

2,4

Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten

74,6

65,8

13,3

EBITDA vor Restrukturierung1)

1.790,3

1.661,3

7,8

in % der Umsatzerlöse gesamt

37,7

36,5

-

EBITDA

1.706,1

1.576,8

8,2

in % der Umsatzerlöse gesamt

35,9

34,7

-

Betriebsergebnis

753,4

638,9

17,9

in % der Umsatzerlöse gesamt

15,9

14,0

-

Jahresergebnis

455,0

388,8

17,0

in % der Umsatzerlöse gesamt

9,6

8,5

-

Veränderung

Kennzahlen Mobilkommunikation

2021

2020

in %

Mobilkommunikationskund:innen (in 1.000)

22.765,5

21.864,2

4,1

davon Vertragskund:innen

18.890,4

17.822,4

6,0

davon Prepaid-Kund:innen

3.875,1

4.041,9

-4,1

ARPU 2) (in EUR)

8,1

8,1

1,0

Churn Mobilfunk (%)

1,3

1,4

-

Veränderung

Kennzahlen Festnetz

2021

2020

in %

RGUs 3) (in 1.000)

6.081,8

6.050,3

0,5

  • 1) Details zur Restrukturierung befinden sich in der Anhangangabe (23) des Konzernabschlusses.

  • 2) "Average Revenue Per Unit": Durchschnittlicher Erlös pro Mobilfunkkunde

  • 3) "Revenue Generating Unit": Umsatzgenerierende Einheit.

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Telekom Austria AG published this content on 11 May 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 22 May 2022 06:05:10 UTC.