(In dem um 14:58 Uhr gesendeten Bericht muss der dritte Satz im vierten Absatz wie folgt richtig lauten: Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 235.000 (November: 182.000 (NICHT: 127.000)) zusätzliche Stellen. Es folgt eine korrigerte Fassung):

MÄRKTE USA/Abgaben nach Fed-Protokoll und vor US-Arbeitsmarkt

NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben wird die Wall Street zur Eröffnung am Donnerstag erwartet. Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 0,5 Prozent. Das als unerwartet falkenhaft interpretierte Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank belastet das Sentiment, heißt es. Dazu kommen Aussagen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Weiter dämpft die Sorge, dass die Fed die Zinssätze weiter anheben wird, um die Inflation zu dämpfen, und dabei das Risiko eingeht, eine Rezession auszulösen und die Unternehmensgewinne zu beeinträchtigen.

Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der Sitzung der US-Notenbank vom Dezember zeigte, dass die Fed den Erwartungen des Marktes, sie könnte noch in diesem Jahr mit einer Senkung der Zinsen beginnen, entgegenwirkt. Dazu kommen Aussagen von Gita Gopinath, der stellvertretenden Vorsitzenden des IWF. Diese hatte gegenüber der Financial Times erklärte, dass die Inflation in den USA "noch nicht die Kurve gekriegt" habe und die Fed Recht habe, "den Kurs zu halten".

"Die US-Notenbank wiederholte ihre Entschlossenheit, die Inflation mit weiteren Zinserhöhungen zu bekämpfen, und warnte, dass diese Entschlossenheit von den Anlegern nicht unterschätzt werden sollte", so Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei der Swissquote Bank. "Ja, es gibt einige Konjunkturdaten, die auf eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in den USA hindeuten, aber der Arbeitsmarkt - der von der Fed genau beobachtet wird - bleibt überraschend angespannt, während die Fed immer wieder sagt, dass eine Rückkehr der Inflation zum 2%-Ziel eine gewisse 'Aufweichung' des Arbeitsmarktes erfordert", ergänzt die Teilnehmerin.

Vor diesem Hintergrund wurden die vor der Eröffnung anstehenden ADP-Arbeitsmarktdaten für Dezember und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe besonderes genau beobachtet. Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Dezember deutlicher als erwartet gestiegen. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 235.000 (November: 182.000) zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von nur 153.000 Jobs vorausgesagt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 31. Dezember 2022 deutlicher als erwartet abgenommen.

Der ADP-Bericht wird vielfach als Indikator für den offizielle US-Arbeitsmarktbericht gesehen. Die Daten für Dezember stehen zum Wochenausklang auf der Agenda.


   Dollar legt zu - Ölpreise mit Erholung 

Der Dollar steigt, der Dollar-Index verbessert sich um 0,5 Prozent. Das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank hat gezeigt, dass die Entscheidungsträger keine Zinssenkungen im Jahr 2023 erwarten, aber der Dollar konnte nicht profitieren, weil der Markt dieser Ansicht nicht vertraut, so die Commerzbank. "Das ist und bleibt der Knackpunkt für den Dollar-Ausblick", so Analystin Esther Reichelt. Solange diese Divergenz andauere, bleibe das Risiko, dass die Stimmung des Devisenmarktes doch in Richtung Fed-Erwartungen kippe und der Dollar noch einmal signifikant aufwerte - auch wenn ihr Haus das mittelfristig nicht für gerechtfertigt halte.

Die Ölpreise erholen sich etwas von den jüngsten Verlusten, die von erneuten Rezessionsängsten ausgelöst wurden. Brent und WTI gewinnen bis zu 1,7 Prozent. "Der allgemeine Tenor ist der Virusausbruch in China, der die Nachfrage dort ziemlich schwach hält, und es sind die globalen Wachstumsaussichten, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen", sagt Ole Hansen, Chef-Rohstoffstratege der Saxo Bank. Der Ölmarkt wird sich wahrscheinlich stabilisieren und in einer Preisspanne handeln, bis es weitere Nachrichten über die Wiedereröffnung Chinas gibt, ergänzt der Teilnehmer.

Am Anleihemarkt erholen sich die Renditen nach dem kräftigen Rückgang am Vortag. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 4,8 Basispunkte auf 3,73 Prozent zu. Hier dürfte der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember den nächsten Impuls liefern.

Der Goldpreis gibt einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Die Feinunze reduziert sich um 0,8 Prozent auf 1.840 Dollar. Hier belastet auch der wieder steigende Dollar.


   Amazon mit Stellenabbau-Plänen gesucht 

Bei den Einzelwerten geht es vorbörslich für die Aktien von Amazon um 0,4 Prozent aufwärts. Der Stellenabbau beim Internetriesen fällt größer aus als zunächst geplant. Zuletzt hatten eine Reihe von Technologieunternehmen umfangreiche Stellenstreichungen angekündigt oder vollzogen.

Tesla verlieren 1,8 Prozent. Der Elektroautohersteller hat im Dezember weniger in China hergestellte Fahrzeuge ausgeliefert als im Vormonat oder im Vorjahr. Dies geht aus Daten der China Passenger Car Association hervor.

Die Papiere von T-Mobile US gewinnen 0,5 Prozent. Die US-Tochter der Deutschen Telekom hatte für 2022 ein Rekordkundenwachstum mitgeteilt. Zudem wurde dank starken Kundenwachstums im Schlussquartal das obere Ende der jüngsten Zielspanne im Gesamtjahr bei Vertragskunden übertroffen.

Walgreens Boots Alliance verlieren 4,5 Prozent. Die US-Apothekenkette hat im ersten Geschäftsquartal 2022/23 beim Umsatz die Markterwartungen übertroffen, jedoch aufgrund eines Vergleichs im Opioid-Rechtsstreit einen Nettoverlust verbucht.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,45        +11,3          4,34            3,3 
5 Jahre                  3,92         +7,7          3,84           -8,2 
7 Jahre                  3,84         +7,2          3,77          -12,6 
10 Jahre                 3,73         +4,8          3,68          -14,7 
30 Jahre                 3,85         +5,0          3,80          -12,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 7:50 Uhr  Mi, 17:28 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0573        -0,3%        1,0608         1,0607   -1,2% 
EUR/JPY                141,22        +0,5%        140,62         140,12   +0,6% 
EUR/CHF                0,9846        -0,2%        0,9870         1,0769   -0,5% 
EUR/GBP                0,8856        +0,7%        0,8818         0,8815   +0,1% 
USD/JPY                133,54        +0,9%        132,52         132,12   +1,8% 
GBP/USD                1,1940        -1,0%        1,2031         1,2032   -1,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,8831        -0,2%        6,8796         6,9014   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.788,54        -0,2%     16.811,12      16.868,25   +1,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               73,88        72,84         +1,4%          +1,04   -8,0% 
Brent/ICE               79,14        77,84         +1,7%          +1,30   -8,0% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               68,75        65,02         +5,7%          +3,72  -12,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.840,47     1.855,65         -0,8%         -15,18   +0,9% 
Silber (Spot)           23,43        23,83         -1,6%          -0,39   -2,2% 
Platin (Spot)        1.067,90     1.081,50         -1,3%         -13,60   -0,0% 
Kupfer-Future            3,82         3,74         +2,0%          +0,08   +0,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/thl/flf

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January 05, 2023 09:31 ET (14:31 GMT)