Zürich (awp) - Die Aktien von Swatch und Richemont geben nach Exportdaten am Dienstag im frühen Handel nach. Dabei haben sich die Uhrenexporte im vierten Quartal laut der ZKB bisher stabilisiert. Doch während es im oberen Preissegment gut laufe, bleibe das mittlere enttäuschend. Bei Richemont dürfte zudem der geplatzte Deal mit Farfetch die Stimmung drücken.

Swatch notieren bis um 10.00 Uhr 0,3 Prozent im Minus auf 44,55 Franken. Bei Richemont beträgt das Minus 1,0 Prozent auf 118,55 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil kaum verändert zum Vortag.

Die Uhrenexporte stiegen im November um 3,1 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken und lagen damit 1,5 Prozent über den Erwartungen der ZKB. Die Kantonalbank betont denn auch die "bisherige Stabilisierung" im Schlussquartal, aber auch die deutlichen Unterschiede mit Blick auf Regionen und Preissegmente. So habe Festlandchina enttäuscht, während es im übrigen Asien und Europa gut gelaufen sei. Besonders stark habe zudem das oberste Preissegment abgeschnitten (+5,0%), was für Richemont spreche.

Im für Swatch wichtigsten zweitobersten Preissegment sei es mit -2,2 Prozent dagegen einmal mehr zu einer Enttäuschung gekommen. Gemäss ZKB-Schätzung macht dieses bei Swatch 55 Prozent der Umsätze aus. Noch enttäuschender sei zudem das zweitunterste Preissegment ausgefallen (-7,6%), welches geschätzt 15 Prozent des Swatch-Umsatzes ausmache. Dafür habe das unterste Preissegment dank des Erfolgs der Marke Swatch weiter zugelegt (+1,1%).

Insgesamt sprächen die Exportzahlen damit einmal mehr für die in den oberen Luxussegmenten starke Richemont. Der Konzern aus Genf wartete am (gestrigen) Montagabend jedoch mit einer schlechten Nachricht auf. Der Verkauf eines Teils des Online-Mode- und Accessoires-Geschäfts Yoox Net-A-Porter an den britischen Online-Luxushändler Farfetch ist geplatzt, nachdem dieser vom südkoreanischen E-Commerce-Riesen Coupang übernommen wurde.

Bei Analysten kommt die Nachricht zwar nicht gut an. Viele zeigen sich aber auch nicht gerade überrascht, dass der Deal geplatzt ist. Laut der ZKB hat es sich abgezeichnet. Auch sei der zusätzliche finanzielle Schaden überschaubar.

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