Zürich (awp) - Die Aktien der Swatch Group sind am Montag mit deutlichen Kursabschlägen in die neue Börsenwoche gestartet. Der Uhrenkonzern enttäuschte die Anleger mit einem sehr schwachen Zahlenausweis. Aufgrund der Nachfrageschwäche in China brachen die Umsätze und Gewinne in der ersten Jahreshälfte deutlich stärker ein als am Markt erwartet. Und auch für die kommenden Monate bleibt die Marktstimmung vor allem in China eingetrübt.

Das kommt bei den Anlegern nicht gut an: Bis 09.40 Uhr brechen die Inhaberaktien von Swatch an der Börse um 11 Prozent auf 168,45 Franken ein. Nach einer bereits schwachen Kursentwicklung in den vergangenen Monaten haben die Titel seit Jahresanfang nunmehr rund ein Viertel ihres Werts verloren.

Am Montag tendieren auch die Aktien des Branchennachbars Richemont (-3,5%) klar tiefer, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI lediglich um 0,1 Prozent nachgibt. Richemont publiziert am (morgigen) Dienstag Angaben zur Umsatzentwicklung.

Das erste Halbjahr sei für die Swatch Group äusserst schlecht verlaufen, schreibt Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy in seinem Kommentar. Dabei habe das Unternehmen bei den Schweizer Uhrenexporten klar an Marktanteilen verloren. Nebst der Nachfrageschwäche in China sieht er vor allem auch die hohe Kostenbasis als Grund für das schlechte Abschneiden.

Die Halbjahreszahlen seien gar noch schlechter ausgefallen als im Vorfeld befürchtet, halten die Analysten von Jefferies fest. Während sich das Geschäft vor allem in China deutlich abgeschwächt habe, sei es immerhin in wichtigen Märkten wie den USA oder Japan gut gelaufen.

Immerhin erwarte Swatch ausgehend von einem Wachstum ausserhalb von China und den Anfang Jahr eingeleiteten Sparmassnahmen eine verbesserte Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte, schreibt Patrik Schwendimann von der ZKB. Doch zugleich sei in China weiterhin mit einer schwierigen Marktlage zu rechnen. Er geht davon aus, dass die Analysten ihre Gewinnschätzungen signifikant senken werden.

mk/tv