Zürich (awp) - Die Aktien von Sulzer stehen am Freitagmorgen im frühen Handel auf den Verkaufszetteln. Der Industriekonzern bildet für Restrukturierungsmassnahmen im Energiegeschäft Rückstellungen und rechnet deswegen mit einem "deutlich tieferen" Nettoergebnis im ersten Halbjahr, wie er mitgeteilt hatte. Die Massnahmen sollen die Kosten in den kommenden zwei Jahren senken.

Um 09.20 Uhr verlieren Sulzer 2,7 Prozent auf 72,15 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert hingegen um 0,3 Prozent über dem Schlussstand vom Donnerstag.

Konkret stellt Sulzer für zu erwartende Restrukturierungskosten einen Betrag von rund 60 Millionen Franken zurück. Bereits bei der Zahlenvorlage zum ersten Quartal im April hatte Sulzer "eine Kombination von temporären und strukturellen Massnahmen" angekündigt, um auf die durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Marktveränderungen zu reagieren.

Bei der Bank Vontobel erklärt der zuständige Analyst, dass er nach einem starken ersten Quartal bereits mit stärkeren negativen Auswirkungen im zweiten Quartal gerechnet hatte. Kostenmassnahmen seien zwar umgehend eingeführt worden, aber im ersten Halbjahr 2022 werde man unter der Situation leiden. Der Öl- und Gasmarkt werde wahrscheinlich gar noch länger zu kämpfen haben. Sulzer werde die Kapazitäten reduzieren, aber sein komplettes Dienstleistungsangebot beibehalten.

Die UBS erklärt, dass sie keine Veränderung in den zugrunde liegenden Geschäftstrends seit dem Q1-Bericht sehe. "Wir erwarteten bereits negative Covid-19-Auswirkungen auf den Umsatz und die zugrunde liegende Rentabilität, aber wir begrüssen die proaktiven Kostenmassnahmen", schrieb der Analyst in seinem Kommentar.

Etwas anders klingt es bei der ZKB, die schreibt: "Die Kosten für die Massnahmen fallen höher als von uns bisher erwartet aus und werden früher verbucht. Wir werden unsere Gewinnschätzungen überarbeiten."

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