Zürich (awp) - Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann gibt am Dienstag, 16. Februar, die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt zwölf Analysten beigetragen.

2020E
(in Mio Fr.)             AWP-Konsens     2019A  

Umsatz                      1'419        1'596  
- Org. Wachstum (in %)       -6,7         17,1 

EBIT                        132,7        387,1  
Core EBIT                   314,6        432,0  
Reingewinn                   74,2        308,0  
Core Reingewinn             216,4        338,0  

(in Fr.)
Dividende je Aktie           5,08         5,75 

FOKUS: Die Geschäfte des Basler Unternehmens wurden von der Coronakrise während der ersten Welle stark beeinträchtigt. Statt der üblichen zweistelligen Zuwachsraten brach der Umsatz des Herstellers von Zahnimplantaten im ersten Halbjahr 2020 ein, weil viele Zahnarztpraxen geschlossen waren. Seither macht sich allerdings wieder eine starke Erholung bemerkbar. Entsprechend erwartet ein grosser Teil der Analysten für das vierte Quartal wieder ein organisches Wachstum.

Dass sich die Nachfrage im Dentalmarkt rasch von den Tiefstständen während der Pandemie erholt hat, hatte sich auch bereits bei den Zahlen anderer Firmen gezeigt. So hatten Konkurrenten von Straumann im vierten Quartal wieder Wachstum vermeldet und von einem starken Start ins 2021 berichtet.

Bei den Baslern dürfte derweil vor allem das Resultat der Region Asien-Pazifik im vierten Quartal stark ausgefallen sein. Dort könnten wieder Resultate in der Grössenordnung von vor der Pandemie erreicht worden sein, als der Konzern jeweils in jedem Quartal mit zweistelligen Raten gewachsen war. Weniger gut lief es wohl in Europa (EMEA). Hier fällt von Analystenseite das Wort "flattish", was die Erwartungen bezüglich Wachstum bei den Verkaufszahlen anbelangt.

Allerdings liegt der Fokus bei der Zahlenpräsentation nicht nur auf den Werten für das vierte Quartal. Vielmehr interessiere der Blick nach vorne, etwa auf das nächste Jahr. Denn Straumann (siehe auch Ziele) hatte die Guidance für das Gesamtjahr 2020 im April kassiert. Die Frage sei, so schreiben die Analysten, wie es denn nach der Krise weitergehen werde.

Hier ist man grösstenteils optimistisch. Eine signifikante Markterholung könnte bevorstehen, heisst es von den Experten. Und bis in zwei Jahren könnte der Markt sogar über den Vor-Krisen-Werten liegen. Dabei könnten die Basler - wie man es von ihnen kennt - erneut mit Marktanteilsgewinnen von sich reden machen. Etwas Gegenwind dürfte ihnen jedoch, zumindest kurzfristig, aufgrund von ungünstigen Währungseffekten ins Gesicht blasen. Diese könnten ihnen in der Berichtswährung Franken einen schönen Teil der Gewinne wieder wegfressen.

ZIELE: Die Gesellschaft hatte wegen der Corona-Pandemie ihre Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2020 im April zurückgezogen. Auch mit den Drittquartalszahlen gab es wegen der Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie kein Update. Allerdings ging der Firmenchef Guillaume Daniellot zu einem späteren Zeitpunkt davon aus, dass Straumann im Schlussquartal wieder knapp an die Zahlen von 2019 herankommen werde. Medienberichten zufolge erwartet Daniellot, dass die Gesellschaft sowohl im Premium- als auch im Value-Bereich den Marktanteil ausbauen konnte.

PRO MEMORIA: Straumann hatte im Dezember eine Vertriebspartnerschaft für Intraoralscanner mit seinem Partner Medit abgeschlossen. Die Vereinbarung ist am 1. Januar 2021 in Kraft getreten. Im Rahmen der Vereinbarung erhielt Straumann die globalen Vertriebsrechte für die Intraoralscanner von Medit für Zahnarztpraxen.

Beim Management gab es ebenfalls Änderungen zu berichten. Denn Rahma Samow wird per 1. März 2021 den Geschäftsbereich Dentalklinik-Ketten leiten. Sie tritt die Nachfolge von Petra Rumpf an. Die Gruppe schuf ausserdem neu die Position eines sogenannten Chief Information Officers. Verlassen hat das Unternehmen ausserdem der langjährige Mediensprecher Mark Hill, der in Rente gegangen ist.

AKTIE: Die Papiere von Straumann wurden von der Corona-Krise hart getroffen, haben sich von ihrem Taucher aber bereits mehr als erholt. Ihr Preis sauste im Frühling zwar kurzzeitig in den Keller, das vor der Krise erreichte Rekordhoch von 1'065,50 Franken ist mit dem aktuellen Kurs von 1'108,00 Franken (Stand Freitagmorgen) aber längst wieder überschritten worden. Neuer Höchstwert sind 1'140 Franken, wobei dieser Stand am 8. Februar 2021 erreicht wurde.

Homepage: www.straumann.ch

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