NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street scheint am Mittwoch nach ihrer jüngsten Rekordjagd etwas durchzuatmen. Zwar bewegen sich die Aktienindizes weiterhin auf Schlagweite mit den jüngsten Allzeithochs, doch geben die Kurse leicht nach. Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 37.485 Punkte, der S&P-500 büßt 0,2 Prozent ein und der Nasdaq-Composite stagniert. Der S&P-500 eröffnet weniger als 1 Prozent unterhalb seiner Bestmarke vom Januar 2022, nachdem er bislang im laufenden Jahr um 24,2 Prozent zugelegt hat.

Händler sprechen daher von einer notwendigen Konsolidierung. Dafür spricht auch eine Umfrage der Bank of America. Derzufolge sind Fondsmanager aktuell so optimistisch gestimmt wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Das spricht eher gegen weitere Aufschläge. Auf die Stimmung drücken auch schwache Zweitquartalszahlen von Fedex. Das Logistikunternehmen gilt als Konjunkturbarometer. Der Kurs bricht um 10,3 Prozent ein.

Getrieben wurde die jüngste Rally von der Erwartung baldiger Zinssenkungen in den USA angesichts einer stark gesunkenen Inflation. Nicht einmal eine offenbar konzertierte Aktion von Fed-Vertretern, um dem Zinssenkungsoptimismus des Marktes entgegenzuwirken, hat die Spekulationen gedämpft. "Ist es nicht erstaunlich, wie die Anleger die falkenhaften Kommentare der Federal Reserve ignorieren, aber die taubenhaften voll und ganz annehmen?", fragt Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank. Möglicherweise sei die derzeitige Hausse auch auf saisonale Trends zurückzuführen, heißt es ergänzend aus dem Handel. Mit dem Index des Verbrauchervertrauens und Immobiliendaten im frühen Verlauf wird der Optimismus im Handel auf die Probe gestellt.


   Ölpreise weiter mit Rückenwind 

Die Ölpreise neigen weiter zur Stärke - getrieben von den Entwicklungen im Roten Meer. Große Reedereien hatten ihre Routen wegen der eskalierenden Angriffe der jemenitischen und vom Iran gesteuerten Huthi-Rebellen umgeleitet und schicken ihre Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung im südlichen Afrika. Die USA wollen nun eine militärische Allianz ins Leben rufen, die die freie Schifffahrt im Roten Meer durchsetzen soll. Anleger befürchten daher eine weitere Eskalation und steigende Transportkosten. "Die Angriffe im Roten Meer sind nach dem Niedrigwasser im Panamakanal und dem Zusammenbruch des Getreideabkommens im Schwarzen Meer die dritte große Störung des Seeverkehrs in diesem Jahr", sagt Ökonomin Caroline Bain von Capital Economics.

Am Vortag hatten die Rentenrediten nur knapp nachgegeben, nun fallen die Marktzinsen wieder stärker. Laut Bank of America bleiben Fondsverwalter bei Rentenpapieren übergewichtet. 89 Prozent dieser Anleger glauben an fallende Kurzfristzinsen innerhalb der nächsten zwölf Monate - ein Rekordwert. Die Zinssenkungsfantasien treibt Anleger weiterhin in den Rentenmarkt.

Der Dollar erholt sich von seinen Vortagesabgaben, der Dollar-Index gewinnt 0,1 Prozent. Bei den Zinssenkungsspekulationen sei der Greenback der Entwicklung bereits weit vorausgeeilt, heißt es.


   Steelcase enttäuscht 

Unter den Einzelaktien geht es für Steelcase um 1,1 Prozent abwärts. Beim Büromöbelhersteller enttäuschen Umsatzentwicklung und -erwartung.

Worthington Enterprises meldet für das zweite Quartal einen Umsatzrückgang, zugleich aber auch einen Gewinnanstieg. Der Kurs legt um 1 Prozent zu. Kulr Technology kündigt eine Kapitalerhöhung an. Die Aktie des Experten für Wärmemanagementtechnologie stürzt darauf um 26,1 Prozent ab.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                37.485,12        -0,2%        -72,80     +13,1% 
S&P-500              4.760,75        -0,2%         -7,62     +24,0% 
Nasdaq-Comp.        14.998,29        -0,0%         -4,93     +43,3% 
Nasdaq-100          16.789,83        -0,1%        -22,02     +53,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,38         -5,5          4,44       -3,8 
5 Jahre                  3,89         -5,4          3,94      -11,4 
7 Jahre                  3,92         -4,2          3,96       -5,4 
10 Jahre                 3,89         -4,2          3,93        0,8 
30 Jahre                 4,01         -3,1          4,04        4,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 7:50 Uhr  Di, 17:03    % YTD 
EUR/USD                1,0966        -0,2%        1,0958     1,0985    +2,5% 
EUR/JPY                157,28        -0,5%        157,46     158,02   +12,1% 
EUR/CHF                0,9444        -0,1%        0,9440     0,9445    -4,6% 
EUR/GBP                0,8653        +0,3%        0,8618     0,8622    -2,2% 
USD/JPY                143,42        -0,3%        143,69     143,85    +9,4% 
GBP/USD                1,2673        -0,5%        1,2715     1,2741    +4,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,1419        +0,2%        7,1365     7,1229    +3,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             44.016,75        +4,0%     42.820,36  42.528,34  +165,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               75,35        73,94         +1,9%      +1,41    -1,3% 
Brent/ICE               80,39        79,23         +1,5%      +1,16    -1,0% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF               33,22        33,50         -0,8%      -0,27   -60,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.035,98     2.040,33         -0,2%      -4,35   +11,6% 
Silber (Spot)           24,30        24,10         +0,8%      +0,20    +1,4% 
Platin (Spot)          963,95       962,50         +0,2%      +1,45    -9,7% 
Kupfer-Future            3,91         3,90         +0,3%      +0,01    +2,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 20, 2023 09:49 ET (14:49 GMT)