Tokio (Reuters) - Der Spieleboom in der Corona-Pandemie sorgt für Optimismus beim japanischen Elektronikkonzern Sony.

Der Vorstand hob erneut seine Prognose an und erwartet nun für das im März endende Bilanzjahr 2020/21 ein Drittel mehr beim Betriebsgewinn als zuletzt avisiert, wie Sony am Mittwoch mitteilte. Allerdings könnte der Chip-Mangel auf den Weltmärkten den Absatz der neuen Spielekonsole Playstation 5 (PS5) bremsen. "Es ist schwierig für uns, die Produktion der PS5 angesichts des Mangels an Halbleitern und anderen Komponenten zu steigern", sagte Finanzvorstand Hiroki Totoki.

Sony hatte die neue Playstation im November auf den Markt gebracht und will bis Ende März mehr als 7,6 Millionen Konsolen verkaufen. Die PS5, die für bis zu 500 US-Dollar verkauft wird, war nach ihrer Einführung im Online-Handel in den USA und Japan schnell ausverkauft, da Menschen, die durch Corona-Beschränkungen zuhause festsitzen, zugriffen. Die Umstellung auf die neue Spielekonsole soll die Spieler auch dazu ermutigen, auf Online-Downloads oder Abonnementdienste umzusteigen, was Sony dabei hilft, die Rentabilität seiner Spieleinheit zu steigern.

Im Weihnachtsgeschäft kletterte der Betriebsgewinn dank einer guten Nachfrage nach Videospielen, Kinofilmen und anderen Unterhaltungsangeboten überraschend stark um ein Fünftel auf umgerechnet 2,84 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr soll der Betriebsgewinn nun 7,4 Milliarden Euro erreichen statt der im Oktober angepeilten rund 5,5 Milliarden Euro. Sony hatte im Jahresverlauf mehrfach seine Jahresziele nach oben angepasst.

Der japanische Konzern war in der Vergangenheit bekannt für seine Walkman-Musikplayer und Fernseher. In den vergangenen Jahren investierte das 1946 gegründete Unternehmen viel Geld in die Verbesserung seines Geschäfts mit Unterhaltungsinhalten und den Vertrieb. Gleichzeitig rationalisierte Sony den Bereich Unterhaltungselektronik und plant, in diesem Jahr eine Fabrik in Malaysia zu schließen, in der Heim-Audiogeräte, Kopfhörer und andere Produkte hergestellt werden.