Von Peter Rudegeair und Liz Hoffman

NEW YORK (Dow Jones)--Facebook begräbt offenbar seine Krypto-Träume. Die Diem Association, das Konsortium, dass Facebook 2019 gründete, um ein Bitcoin-Zahlungsnetzwerk aufzubauen, werde aufgelöst und verkaufe seine Technologie an eine kleine kalifornische Bank, die Bitcoin- und Blockchain-Unternehmen für etwa 200 Millionen US-Dollar bediene, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Bank, Silvergate Capital, hatte zuvor eine Vereinbarung mit Diem getroffen, um einige der Stablecoins auszugeben, die durch reale Dollars abgesichert sind und weniger volatil sein sollen als Bitcoin und andere digitale Währungen, die im Mittelpunkt der Bemühungen gestanden hätten. Der Verkauf ist ein Versuch, noch einen Restwert aus einem Projekt herauszuholen, das fast von Anfang an in Frage gestellt wurde und Gegenwind von Aufsichtsbehörden erfuhr.

Der inzwischen in Meta Platforms umbenannte Tech-Konzern stellte 2019 seine ambitionierten Projekt-Pläne unter dem Namen Libra für die eigene Kryptowährung vor. Libra holte sich bekannte Partner aus dem Bereich E-Commerce und Zahlungsverkehr, darunter Paypal, Visa und Stripe ins Boot. Die Partner erklärten sich bereit, der Libra Association beizutreten, einer in der Schweiz ansässigen Gruppe, die den Stablecoin verwalten sollte und sicherten zu, jeweils mehrere Millionen Dollar für die Entwicklung des Projekts aufzubringen. Doch das Projekt stieß in Washington fast sofort auf Widerstand. Politiker äußerten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Finanzstabilität und den Datenschutz. Es wurde befürchtet, dass Libra von Geldwäschern und Terroristen missbraucht werden könnte.

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January 27, 2022 01:28 ET (06:28 GMT)