Baar (awp) - Der Bauchemiekonzern Sika erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung von 75% an der italienischen Index Construction Systems and Products. Der Hersteller von Abdichtungssystemen für Dächer und Bauwerke mit Hauptsitz bei Verona erzielt einen Jahresumsatz von umgerechnet 115 Mio CHF. Mit diesem Schritt wird Sika in Italien zum Marktführer in diesem Bereich.

Mit der Übernahme der Firma in Familienbesitz erweitere Sika die eigene Produktpalette und stärke seine Position auf dem italienischen Markt "signifikant", teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Man werde nun den neuen Standort als Produktionszentrum für Bitumensysteme in Südeuropa etablieren, mit der Möglichkeit, künftig auch den Nahen Osten und Afrika zu bedienen.

Mit der Zusammenführung der Produktsortimente könne Sika nun als Anbieter verschiedener verfügbarer Technologien auf dem Markt für Bedachungsabdichtungen auftreten. Ausserdem dürften sich Cross-Selling-Möglichkeiten über das weltweite Vertriebssystem von Sika ergeben.

Für Index hat Sika rund das 1,5-fache des Umsatzes bezahlt, sagte ein Firmensprecher auf Anfrage von AWP. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wird Gründer Luigi Carlon einen Anteil von 25% an Index behalten und als VR-Präsident dem Unternehmen zur Seite stehen. Ab Anfang 2019 kann Sika auch den Minderheitsanteil von Carlon übernehmen, so der Sika-Sprecher.

HOHES AKQUISITIONSTEMPO

Unter dem neuen CEO Paul Schuler hat Sika zuletzt ein deutlich höheres Akquisitionstempo angeschlagen, resümiert ZKB-Experte Martin Hüsler. Allein die in den letzten Monaten kommunizierten Übernahmen dürften in 2018 einen Umsatzbeitrag von 6,5% leisten. Vor diesem Hintergrund erscheine das für das laufende Jahr ausgelobte Ziel eines Umsatzwachstums von über 10% daher gut erreichbar.

An der Börse wirft die Übernahme, welche den Umsatz von Sika um rund 1,6% erhöht, wenig Wellen. Um 10.30 Uhr notieren die Inhaber von Sika unverändert bei 8'305 CHF und stehen damit im Einklang mit dem am SMI gemessenen Gesamtmarkt (+0,09%).

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